Jerusalem – Mönchengladbach – Jerusalem: Mit dem Besuch einer Gruppe israelischer Jugendlicher in der Region Mönchengladbach/Heinsberg startet im November das Projekt „Deutsch-israelischer Jugendaustausch.
Zu Gast sein werden Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren der Boyar-Boardingschool, einem Internat in Jerusalem. Im Frühjahr 2023 wird dann eine Gruppe deutscher Jugendlicher zum Gegenbesuch in Israel erwartet.
Die Idee zu diesem Projekt hatten Ingrid Beschorner, Referentin für Jugendarbeit, und der Jugendbeauftragte Felix Eicke. „Mir ist wichtig, dass unsere jungen Leute mit anderen Ländern und Kulturen in Kontakt kommen“, sagt Ingrid Beschorner, die sich seit vielen Jahren in der christlich-jüdischen Gesellschaft in Mönchengladbach engagiert. Die Katastrophe der Shoa, der nationalsozialistische Völkermord der Nationalsozialisten an den europäischen Juden, hat auch in den Regionen Mönchengladbach und Heinsberg jüdisches Leben vernichtet. Damit solch ein Menschheitsverbrechen nie mehr wieder geschieht, ist es wichtig, die Erinnerung daran auch mit jungen Menschen zu teilen. Denn, so betonte schon Frére Roger, der Gründer der Taizé-Bewegung: „Wenn wir Freunde in der Welt haben, werden wir nicht auf diese schießen.“ Dies ist auch Antrieb für Ingrid Beschorner und Felix Eicke.
Durch die Zusammenarbeit mit der christlich–jüdischen Gesellschaft in Mönchengladbach und den Schwerpunkt „Moderne Erinnerungsarbeit“ im Fachbereich Jugend hatte Ingrid Beschorner schon länger die Idee, einen deutsch-israelischen Jugendaustausch zu organisieren. Neben Felix Eicke, erhält sie dabei auch Unterstützung von Martina Kupka, Lehrerin am Berufskolleg Maria Lenssen in Rheydt.
„Mich motiviert es zu sehen, dass die Schüler*innen schnell erkennen, warum die Thematik der Shoa heute immer noch wichtig ist“, berichtet die Lehrerin. Im Rahmen ihrer Arbeit als Kulturbeauftragte der Schule ist es ihr ein Anliegen, kulturelle Bildung ganzheitlich zu ermöglichen. Neben Fakten, die über den Unterricht vermittelt werden, möchte sie den Schülerinnen und Schülern emotionales Erleben und echte Begegnungen ermöglichen, so auch im Bereich jüdischen Lebens und Kultur. Von der Schulleitung wird sie im Austausch-Projekt sehr unterstützt, so dass neben ihr ein weiterer Lehrer und sieben Schülerinnen und Schüler teilnehmen. Darüber hinaus sind noch sieben Jugendliche aus der Region Heinsberg mit dabei.
Auch wenn das Projekt erst im Herbst startet, ist jetzt schon klar, dass es weitergehen soll: „Mir ist es ein Anliegen, dass der Austausch nicht einmalig bleibt, sondern dass diese Begegnungsarbeit durch eine Anbindung an das Berufskolleg in Mönchengladbach eine Kontinuität erhält“, wünscht sich Ingrid Beschorner.
Finanziell unterstützt wir das Projekt durch die Stiftung „Stiftungsforum Kirche im Bistum Aachen“ sowie durch Fördermittel von Bund und Land.