Aachen, - Zweifacher Wechsel in der Fachstelle PIA (Prävention – Intervention – Ansprechpersonen) im Bistum Aachen: Mary Phan-Friedrich ist ab sofort neue Interventionsbeauftragte für das Bistum Aachen. Sie übernimmt diese Aufgabe von Helmut Keymer, der in den Ruhestand tritt. Neu besetzt ist auch die Stelle der Präventionsbeauftragten. Bereits seit Februar ist Mechtild Bölting im Dienst. Sie folgte auf Almuth Grüner, die Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand ging.
Helmut Keymer war der erste Interventionsbeauftragte für das Bistum Aachen. Der heute 65-Jährige übernahm diese Tätigkeit im Jahr 2020. Mit Einrichtung dieser Stelle setzte das Bistum Aachen konsequent die Maßnahmen zur Aufarbeitung und Prävention sexualisierter Gewalt fort. Im Mittelpunkt der Arbeit der Interventionsstelle steht der Schutz und die Hilfe für Betroffene sowie die Pflicht der Täter, sich ihrer Verantwortung zu stellen. Die Interventionsstelle koordiniert und steuert in aktuellen Fällen das Krisenmanagement. Dazu arbeitet sie mit den Ansprechpersonen, dem Beraterstab, den Fachabteilungen im Bischöflichen Generalvikariat, externen Fachstellen und Ämtern zusammen. Für kirchliche Rechtsträger steht die Interventionsstelle als Berater und Koordinator zur Verfügung.
Helmut Keymer war seit 1983 im Bistumsdienst. Er blickt auf verschiedene Stationen insbesondere in der Erwachsenenbildung im Laufe der Jahre zurück. In seiner Zeit als Interventionsbeauftragter wirkte er federführend an der Gründung der Fachstelle PIA (Prävention – Intervention – Ansprechpersonen) mit, brachte den Betroffenenrat, den Ständigen Beraterstab und die Aufarbeitungskommission auf den Weg. „Mit Helmut Keymer verlieren wir eine Persönlichkeit, die in ihrer Haltung und Gradlinigkeit enormes für die Aufarbeitung im Bistum Aachen geleistet hat“, betont Generalvikar Dr. Andreas Frick. Gleichzeitig sei die Nachfolge für die Intervention und Prävention ausgezeichnet durch zwei erfahrene Expertinnen geregelt.
Für die Intervention tritt Mary Phan-Friedrich an, die langjährige Erfahrung aus verschiedenen Stationen der Beratung mit bringt. Gebürtig aus Vietnam stammend ist die heute 47-Jährige in Braunschweig aufgewachsen. Während ihres Studiums der Sozialpädagogik und Sozialen Arbeit hat sie bereits in der Betreuung geflüchteter Jugendlicher gearbeitet, ebenso als Psychosoziale Beraterin in einer Obdachlosenunterkunft für psychisch erkrankte Menschen und einer Psychiatrie. Zuletzt war sie für ein internationales katholisches Hilfswerk tätig als Internationale Koordinatorin der Prävention sexualisierter Gewalt gegen Ordensfrauen in Afrika, Asien und Ozeanien.
Seit dem 1. Februar ist Mechtild Bölting neue Präventionsbeauftragte. Die 54-jährige ist ausgebildete Kinderkrankenschwester, Diplom-Sozialpädagogin und Supervisorin. Zuvor war sie mehr als 15 Jahre als Schulsozialarbeiterin und Präventionsfachkraft an der bischöflichen St. Angela-Schule in Düren tätig. Das Thema ‚sexualisierte Gewalt‘ hat die Mutter zweier erwachsener Kinder ihr ganzes Berufsleben begleitet, „weil es überall da ist“. Auch aus diesem Grund schloss sich Mechtild Bölting im Jahr 2002 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied dem Verein „basta!“ (gegen den sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen) in Düren an und organisierte in dieser Rolle seit 2013 freiberuflich die Ausbildung aller Präventionsfachkräfte im Bistum Aachen.