Thomas Rachel setzt auf Dialog und respektvolle Begegnung.:„Religionsfreiheit ist ein ganz zentrales Menschenrecht“

Im Interview mit der Kirchenzeitung für das Bistum Aachen betont der aus Düren stammende Rachel: „Religionsfreiheit ist ein ganz zentrales Menschenrecht.“ Mit diesen Worten betont er die fundamentale Bedeutung des Themas. Er erklärt: „Für die Mehrheit der Menschen weltweit ist Religion eine prägende Dimension ihres Lebens.“
Rachel sieht die Aufgabe seiner Position als modern und global ausgerichtet: „Mein Anspruch ist es, die Stimme der Menschen zu sein, die aufgrund ihres Glaubens diskriminiert und bedroht werden.“ Durch Dialog und diplomatische Zusammenarbeit will er Religionsfreiheit weltweit stärken und Missstände offen ansprechen. Denn: „Drei Viertel aller Menschen leben in einem Land, das ihre Religions- und Weltanschauungsfreiheit einschränkt.“ Das sei eine alarmierende Zahl. Besonders Christen, aber auch Angehörige anderer Religionen, seien häufig Opfer von Diskriminierung und Verfolgung. Thomas Rachel betont dabei besonders die Bedeutung des interreligiösen Dialogs. Brücken zu bauen zwischen Konfessionen und Kulturen sei essenziell, um Konflikte zu entschärfen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Zudem sieht er die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen und zivilgesellschaftlichen Akteuren als entscheidend an.
Rachel hebt hervor, dass Religionsfreiheit eng mit anderen Grundrechten verbunden ist: „Wenn das Menschenrecht auf Religionsfreiheit unter Druck kommt oder eingeschränkt wird, geraten oft auch andere Freiheitsrechte wie Gewissensfreiheit und Meinungsfreiheit unter Druck oder werden nicht gewährleistet.“ Die Bundesregierung werde weiterhin auf Dialog, Kooperation und klare Positionen setzen, um die Menschenrechte weltweit zu verteidigen.
Mit Blick auf die Herausforderungen durch radikale Strömungen, die Religion instrumentalisieren, kündigt Rachel an, den interreligiösen Austausch zu fördern und extremistische Tendenzen entschieden entgegenzutreten. Religion könne eine Kraft des Friedens sein, aber auch Konflikte schüren. „Ziel sollte sein, dass Religion dort, wo sie Teil eines Problems ist, auch zum Teil der Lösung gemacht wird.“
Der Beauftragte hebt hervor, dass sein eigener Glaube ihn in seiner Arbeit prägt. Respekt und Gleichwürdigkeit aller Menschen seien für ihn die Grundlage seines Handelns. Er sieht die Aufgabe darin, durch Dialog und gegenseitiges Verständnis Brücken zwischen den verschiedenen Religionen, Konfessionen und Weltanschauungen zu bauen.