Respekt fördern gegenüber Mensch und Natur

Der Blick von der NS-Burg Vogelsang auf den Nationalpark Eifel. (c) Nationalparkseelsorge / Meyer
Der Blick von der NS-Burg Vogelsang auf den Nationalpark Eifel.
Datum:
Mo. 8. Apr. 2024
Von:
Kommunikationsabteilung

Die Seelsorge im Nationalpark Eifel und Vogelsang und ihre vielfältigen Angebote

Die Bandbreite der Themen in der Nationalparkseelsorge Eifel und Vogelsang ist riesig. Sie reicht von politischer Bildung über Natur-Erlebnisse bis hin zu Spiritualität und Resilienz. Dabei haben alle Themen den gleichen Auftrag: den Respekt fördern gegenüber sich selbst, dem Menschen und der Natur. „Wir wollen die Menschen dazu inspirieren, gut zu leben“, beschreibt Melanie Meyer von der Nationalparkseelsorge ihren Auftrag. Die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang und die Dreiborner Hochfläche laden als Lern- und Erfahrungsort ein, sich zudem mit zwei drängenden und gesellschaftlich relevanten Themen zu beschäftigen: dem erstarkenden Rechtspopulismus in der Gesellschaft und der Bewahrung der Schöpfung. Beide greift die Seelsorge im Nationalpark mit ihrer Arbeit auf.

Respekt gegenüber den Menschen

Menschenverachtung auf der einen und Menschenüberhöhung auf der anderen Seite sind Themen aus der Zeit des Nationalsozialismus, die in vielfältigen Dokumenten im Besucherzentrum Forum Vogelsang IP und bei Führungen auf dem Gelände spürbar sind. Ihnen setzt die Nationalparkseelsorge ein christliches Menschenbild entgegen, das die Würde jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stellt. Es besagt, dass diese durch Gott geschenkte Würde bedingungslos und wertvoll ist. Denn die unheilvolle Geschichte in Vogelsang stellt letztlich die Frage, welche Bedeutung Menschenwürde und Demokratie heute, im eigenen Handeln, haben. Sich dieser Grundwerte immer wieder neu zu vergewissern und sie einzuüben ist eine wichtige Aufgabe, der sich die Nationalparkseelsorge in ihrer Arbeit, besonders mit Jugendlichen, Firmgruppen und Schulklassen, stellt. Weit mehr als die Hälfte der Besucherinnen und Besucher sind junge Menschen.

Durch die beeindruckende Architektur der „Burg“ und nachdenkliche Zeugnisse der damaligen Zeit werden Gefahren, damals wie heute, aufgezeigt. Mit sich anschließenden musikalischen, erlebnispädagogischen und spirituellen Impulsen zu Themen wie Respekt, Widerstand oder Fremdenfeindlichkeit schaffen die Mitarbeitenden der Seelsorge ein Bewusstsein für diese Themen und stärken junge Menschen darin, sich eine eigene Haltung zu bilden.

Respekt gegenüber der Natur

Dass dem Naturschutz eine hohe Dringlichkeit zukommt, wird angesichts der Klimakrise wohl kaum jemand bestreiten. Doch die Erfahrung der Verantwortlichen in der Nationalparkseelsorge zeigt, dass Menschen erst am eigenen Leib erfahren müssen, wie eng sie mit der Natur verbunden sind, um zu spüren, dass Natur ihnen gut tut und eine heilsame Wirkung haben kann. Erst dann gebe es eine Bereitschaft, nachhaltig zu leben und sich für die Umwelt einzusetzen. Im vergangenem Jahr konnte die Nationalparkseelsorge mit Unterstützung der Bischof Hemmerle Stiftung ein Tipi anschaffen. Es bietet Schlafplätze für 15 bis 20 Personen und stellt eine tolle Möglichkeit dar, längere Zeit in der Natur zu verbringen. Auch bei schlechtem Wetter. Dort kann Natur mit allen Sinnen wahrgenommen werden. Darüber hinaus werden regelmäßig Schöpfungsgottesdienste und vielfältige, spirituelle Wanderungen wie zum Beispiel auf dem Schöpfungspfad angeboten. Wandern, Stille finden, die Natur als gottgegeben erleben und spirituelle Ansatzpunkte sind wichtige Elemente in der Arbeit der Nationalparkseelsorge.

Respekt gegenüber sich selbst

Resilienz ist in gesellschaftlichen und persönlichen Krisenzeiten ein wichtiges Thema. Die Nationalparkseelsorge stärkt mit ihren Angeboten Menschen, die eine schwere Zeit durchleben oder Schicksalsschläge verarbeiten müssen. Sie greift diese Herausforderungen in verschiedenen Formaten wie der Burnout-Prohylaxe oder den Offroad-Exerzitien auf. Dieses Jahr neu im Programm: Yoga in der Natur. Zwei ausgebildete Yoga-Lehrerinnen, eine davon eine ehemalige Teamerin bei der Nationalparkseelsorge, werden mit bis zu 15 Personen mehrere Tage im und um das Tipi verbringen. „Besonders Sinnsucherinnen und Sinnsucher lassen sich durch solche Aktionen ansprechen und werden inspiriert, gut zu leben, Orientierung zu finden und Gemeinschaft zu leben“, sagt Melanie Meyer.