Schuldnerberatung geht zu Seniorinnen und Senioren

Bieten soziale mobile Schuldnerberatung an (v.l.): Andrea Zens und Annette Schäfer. (c) Caritasverband für die Region Eifel
Bieten soziale mobile Schuldnerberatung an (v.l.): Andrea Zens und Annette Schäfer.
Datum:
Do. 21. Sept. 2023
Von:
Stabsabteilung Kommunikation

Seit diesem Sommer bietet der Caritasverband für die Region Eifel eine mobile Schuldnerberatung für Seniorinnen und Senioren im Raum Schleiden, Gemünd, Hellenthal und Kall an. Sie ist damit einer von zehn Standorten - im Übrigen der einzige Caritasverband - und Teil eines bundesweiten Modellprojekts der Diakonie Deutschland.

Die Idee dahinter: Wenn die Menschen nicht zur Schuldnerberatung kommen, dann ermöglichen Beraterinnen und Berater einen Termin bei ihnen vor Ort. Diplom-Sozialpädagogin Annette Schäfer spricht in diesem Fall von einer "aufsuchenden Arbeit". "Wir betreuen Menschen, die in irgendeiner Weise - sei es durch mangelnde Mobilität oder Krankheit - eingeschränkt sind und normalerweise keine Unterstützung in Anspruch nehmen können“.

Gründe für finanzielle Engpässe bei Seniorinnen und Senioren sieht Annette Schäfer beispielsweise in der von der älteren Generation oftmals gelebten klassischen Rollenverteilung: der Mann arbeitet, die Frau nicht. Sie schätzt auch die Armutsgefährdung der Zielgruppe von Menschen im Übergang vom Beruf in die Rente weitaus höher ein als eine Überschuldung.

Zur Zeit sei es aber noch relativ schwierig, Seniorinnen und Senioren mit finanziellen Engpässen auch wirklich zu erreichen. Das Thema "Scham" spiele eine große Rolle. "Wer sich eingestehen muss, im Alter kein Dasein in Sicherheit führen zu können, stellt auch seine Lebensleistung in Frage", unterstreicht Annette Schäfer.

Die beiden Beraterinnen - neben Annette Schäfer noch Diplom-Sozialarbeiterin Andrea Zens – arbeiten deshalb eng mit einer Pflegestation zusammen. "Das ist uns sehr wichtig, weil wir so auch Hinweise auf die Wohn- und Lebenssituation der Seniorinnen und Senioren bekommen." In der Beratung geht es konkret um die Analyse der wirtschaftlichen Situation und die Unterstützung bei der Antragsstellung für eine Grundsicherung, Wohngeld oder andere Hilfen. Die Gespräche finden - und das ist besonders wichtig - in der vertrauten Umgebung der zu beratenden Person statt. Zu erreichen sind Annette Schäfer und Andrea Zens per Mail unter a.schaefer@caritas-eifel.de und a.zens@caritas-eifel.de. Telefonische Termine nimmt Elke Kapma unter der Telefonnummer 02445 - 8 50 72 71.