Unscheinbare Orte erzählen faszinierende Geschichten
Route der „Leisen(W)Orte“ zur Heiligtumsfahrt: Jeder kann Teil der Aktion werden.
© Domkapitel Aachen / Andreas Steindl
Detail am ehem. Dominikanerkloster Aachen
Datum:
Fr. 18. Dez. 2020
Aachen – Wer durch die Straßen Aachens spaziert, entdeckt an vielen Stellen die langjährige Geschichte der Stadt – den Aachener Dom und andere Baudenkmäler, aber auch archäologische Ausgrabungen. Zur Heiligtumsfahrt Aachen lädt die Kunstaktion „Leise(W)Orte“ ein, den Blick einmal nach oben zu richten. Denn über den Köpfen erzählen Orte der Stadt faszinierende Geschichten.
Vier dieser Geschichten an unscheinbaren Orten (Stationen) sollen aber nicht nur erzählt werden, sondern sie können selber aufgedeckt und vor allen Dingen entdeckt werden. „Es lohnt sich aber nicht nur hinzuschauen, sondern besonders auch hinzuhören“, sagt Domvikar Dr. Matthias Fritz, Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde Aachen, aus dem Vorbereitungsteam der Aktion, die in Zusammenarbeit mit der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen veranstaltet wird.
Die Route der „Leisen(W)Orte“ führt vorbei am ehemaligen Dominikanerkloster an der Jakobstraße, dem Drachenloch der Aachener Domschatzkammer, dem Rathaus und der Citykirche St. Nikolaus. „Wer diesen Weg geht, der wird begleitet von anderen Menschen mit leisen Worten – die bereits ihre Gedanken zu ihrem Leben, Glauben und Jesus mitgeteilt haben“, sagt Matthias Fritz. Denn an den einzelnen Stationen sind „LeiseSprecher“ installiert. Die ganz bewusst auffordern, genau hinzuhören, was gesagt wird. An der letzten, fünften Station, ebenfalls an der Citykirche, wird es zusätzlich über eine Klangcollage, die Möglichkeit geben, alle Gedanken der bereits besuchten Stationen, die über die „LeiseSprecher“ abgespielt wurden, noch einmal zu hören und die Geschichten der Stationen mit seiner eigenen Revue passieren zu lassen.
Erstellt werden die Klanginstalltionen vom Künstler Ludwig Kuckartz. Und jeder, der möchte, kann Teil der Route „Leise(W)Orte“ werden. „Senden Sie uns Ihre Gedanken einfach zu. Wir möchten hören, was Sie bewegt“, betont Fritz. Was weißt Du über Deine Geburt? Wenn Deine Lebensgeschichte einen Titel hätte, welchen würdest Du Ihr geben? Welche Menschen begleiten Dich in guten und in schlechten Zeiten? Wie gibt der Glaube Dir Halt? Das sind nur einige der Fragen, die an den einzelnen Stationen aufgegriffen und im Vorfeld schon von möglichst vielen Menschen beantwortet werden sollen.
Wer also Teil der Route „Leise(W)orte“ werden möchte, kann bis zum 31. Januar mitmachen per E-Mail an heiligtumsfahrt@aachenerdom.de. Die Fragen zu den einzusendenden Texten, die maximal 400 Zeichen umfassen dürfen, werden von Schauspielern für die „LeiseSprecher“ vertont.
Die Kunst-Route der „Leisen(W)Orte“ und die Klangcollagen sind zu hören vom 3. Juni bis 3. Juli 2021 – also vor, während und nach der Heiligtumsfahrt Aachen. Weitere Informationen: https://heiligtumsfahrt-aachen.de/Kunst-und-Kultur/Leise-Worte/.
Zum Hintergrund: die Heiligtumsfahrt Aachen und Kornelimünster
Die Heiligtumsfahrt findet vom 18. bis 28. Juni 2021 statt. Tausende Menschen werden sich dann wieder auf den Weg zum Aachener Dom machen. Ihr Ziel sind die vier Tuchreliquien, die seit 1349 alle sieben Jahre aus dem Marienschrein entnommen und zehn Tage lang im Dom und auf dem Katschhof verehrt werden. Dabei handelt es sich der Überlieferung nach um das Kleid Marias, das sie in der Geburtsnacht getragen hat, die Windel Jesu, das Enthauptungstuch des heiligen Johannes des Täufers und das Lendentuch Jesu.
Das biblische Leitwort für die Heiligtumsfahrt 2021 lautet „Für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15). Es ist die Frage an die Christen, wie sie Jesus als den von Gott gesandten Christus anerkennen. Ergänzt wird es durch das Motto „Entdecke mich": eine Einladung, das Wahrhaftige im Menschen und in sich selbst zu finden, Christus und den Glauben neu oder anders entdecken durch das Erlebnis der Heiligtumsfahrt.
Nähere Informationen zur Heiligtumsfahrt gibt es unter: