Aachen. Der Aachener Dom fasziniert die Menschen seit rund 1200 Jahren. Seine Geschichte ist gut erforscht und dokumentiert, die Hauptsehenswürdigkeiten wie Barbarossaleuchter, Marienschrein oder Karlsthron sind weit über die Grenzen Aachens hinaus bekannt. Und dennoch gibt es in der von Karl dem Großen gegründeten Marienkirche auch nach zahlreichen Besuchen immer wieder etwas Neues zu entdecken.
Diese „Neuentdeckungen“ können versteckte Details sein, die einem vorher nie aufgefallen sind – zum Beispiel die musizierenden Engelsfiguren in der Chorhalle. Oder neue Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung, die vermeintliche Gewissheiten auf den Kopf stellen – wie im Fall der spätrömischen Bronzewölfin im Eingangsbereich, die inzwischen als hellenistische Bärin gilt. Es können auch überraschende Funde sein, die erst nach vielen Jahren (wieder) ans Licht kommen – jüngstes Beispiel dafür ist der Corona- und Leopardusschrein.
In einer neunteiligen Serie, die das Motto „Entdecke mich“ der kommenden Heiligtumsfahrt aufgreift, zeigen Mitglieder des Domkapitels und Menschen, die ehrenamtlich im Dom tätig sind, ihre ganz persönlichen versteckten Lieblingsorte. In kurzen Videofilmen nehmen sie die Zuschauer mit auf eine spannende Besichtigungstour. Dabei stellen sie verborgene Orte oder wenig bekannte Traditionen und Objekte vor.
Den Auftakt macht Domvikar Matthias Fritz in einer öffentlich nicht zugänglichen Kapelle unterhalb des Glockenturms, von der aus früher die vier großen Heiligtümer gezeigt wurden. In seinem Beitrag schildert er, wie sich die Rituale im Laufe der Zeit gewandelt haben und warum bei den heutigen „Heifas“ viel stärker als früher ein „Glaube auf Augenhöhe“ gelebt wird.
„Wir möchten mit diesen Filmen einerseits spannende Geschichten aus dem Dom erzählen und andererseits Neugier auf die anstehende Heiligtumsfahrt vom 18. bis 28. Juni 2021 machen“, erklärt Dompropst Rolf-Peter Cremer die Intention hinter der Videoreihe. „Ich war teilweise wirklich überrascht, welche Ideen und Vorschläge die Beteiligten gemacht haben, und mit welcher Begeisterung sie ihre jeweiligen Lieblingsorte vorstellen. Das hat auch mir noch einmal ganz neue Blickwinkel eröffnet. Wir hoffen, dass wir allen am Dom und an der Heiligtumsfahrt interessierten Menschen mit den Videos ein unterhaltsames Angebot machen – auch oder gerade weil viele von ihnen wegen der aktuellen Coronapandemie nicht vor Ort sein oder zu Besuch kommen können.“
Nähere Informationen zur Heiligtumsfahrt gibt es unter