Simmerath-Hirschrott/Aachen. Wer über Einruhr und Erkensruhr nach Hirschrott in der Gemeinde Simmerath kommt, ist nicht nur in ein schönes, verstecktes Tal im Nationalpark Eifel gelangt - er steht auch am Einstieg des Schöpfungspfades. Von dort führt ein schmaler Pfad hinauf zur Leykaul auf der Dreiborner Hochfläche, wo ein begehbares Labyrinth zur inneren Einkehr einlädt.
„Dem Leben auf der Spur“ - das ist das Motto des Schöpfungspfades: Auf drehbaren Tafeln laden je ein religiöser sowie ein literarischer Text zum bewussten Wahrnehmen und Meditieren ein. Geplant und entworfen wurde der Pfad gemeinsam vom Ökumenischen Netzwerk „Kirche im Nationalpark Eifel“ und der Nationalparkverwaltung - im Jahr 2009 wurde er schließlich eröffnet. „Ich bin noch immer begeistert von diesem Weg, der vom Tal auf die Hochfläche hinaufführt, von der Besinnung und Ruhe und der Bewegung, die einem das Herz öffnet“, sagt Agi Beck, ehrenamtliche Wegbegleiterin, die schon viele Male den Weg mit Gruppen gegangen ist.
„Es freut mich sehr, dass das Kooperationsprojekt Schöpfungspfad mit seinem besonderen Zugang zur Natur bei vielen Menschen beliebt ist und weiterhin intensiv von unserem Partner, dem Ökumenischen Netzwerk „Kirche im Nationalpark Eifel“, betreut wird“, sagt Dr. Michael Röös, Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel. Wie Zählungen zeigen, sind rund 6.700 Personen jährlich auf dem Weg unterwegs. Trotz der zunehmenden Bekanntheit bietet der Schöpfungspfad immer noch ein besonderes Naturerleben.
„Klimawandel und Artensterben sind zentrale Herausforderungen unserer Zeit. Der Weg öffnet die Sinne für die Schönheit, aber auch für die Gefährdung der Schöpfung“, betont Markus Offner, Leiter der Abteilung für Grundfragen und -aufgaben der Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat Aachen. Nach einer Wiederbewerbung ist der Schöpfungspfad als „Ausgezeichnetes Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ im Juni 2019 nach zwei Jahren nochmals ausgezeichnet worden.
Der Pfad beginnt in Hirschrott und führt über rund drei Kilometer zur Leykaul hinauf. Dort befindet sich als vorletzte von insgesamt zehn Stationen ein begehbares Labyrinth. Von dort aus ist eine Rundwanderung entlang des Wüstebachs bis zum Ausgangspunkt möglich. Der Weg ist von mittlerer Schwierigkeit, als schmaler und zum Teil steiler Pfad, für Kinderwagen allerdings nicht geeignet. Rund 310 Höhenmeter sind insgesamt zu bewältigen, als Rundweg etwa 7,5 km (ab Parkplatz Finkenauel). Ein kostenloses Begleitheft findet sich an der Eröffnungstafel zu Beginn des Weges.
Das Netzwerk „Kirche im Nationalpark Eifel“ bietet noch bis Oktober einmal im Monat kostenlos eine begleitete spirituelle Wanderung an: 21. Juli, 18. August, 15. September und 20. Oktober. Treffpunkt ist jeweils 14 Uhr am Parkplatz Finkenauel (ohne Anmeldung). Weitere Informationen sind abrufbar unter www.kirche-im-nationalpark.de