Aachen, (iba) – „In dieser Woche durfte ich das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl entgegennehmen. Nach gemeinsamen Beratungen mit dem Team meines Arbeitsstabs kann ich heute nur bekräftigen: Wir sind froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Denn nun haben wir Klarheit und klar benannte Fehler der Vergangenheit. Die Sicht der Gutachter liegt allen offen, jeder kann sich seine Meinung bilden. Gerade das ist es, was der Aufklärung dient!
Mit dieser Aufklärungsarbeit haben wir die Chance, besser zu verstehen, wo die Verantwortlichkeiten lagen, damit Täter hätten gestoppt werden können und warum gerade das nicht geschehen ist. Daraus müssen wir lernen und an diesen Punkten ansetzen.
Es ist mir wichtig, noch einmal die Worte von Herrn Dr. Wastl zu wiederholen: Zweck dieses Gutachtens ist es nicht, Menschen an den Pranger zu stellen. Vielmehr geht es darum, zukunftsorientiert aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.
Ich bin davon überzeugt, dass wir es der Öffentlichkeit und vor allem den Betroffenen schulden, ein unabhängiges Gutachten beauftragt zu haben. Denn Unabhängigkeit bedeutet hier vor allem: wir begutachten nicht uns selbst.
Ich bin wirklich froh, dass diese Ergebnisse nun vorliegen. Und zwar vor allem mit Blick auf die Opfer, für deren Lebensfrieden es wichtig ist, Aufklärung zu erhalten und Einsicht zu bekommen in das, was ihnen widerfahren ist. Bereits vor der Veröffentlichung des Gutachtens war uns klar, dass der direkte Austausch mit den Betroffenen besonders wichtig ist. Darin bestärken mich auch die Empfehlungen der Gutachter. Ich kann und werde ein offenes Ohr für alle Betroffenen haben, die mir sagen wollen, was ihnen auf dem Herzen liegt.
Uns ist es wichtig, niemanden mit seinen Irritationen und Schmerzen allein zu lassen. Wir haben deshalb zusätzlich zu den bestehenden Unterstützungsangeboten eine Hotline eingerichtet, an die sich Betroffene oder Menschen mit drängenden Fragen wenden können. Sie erreichen diese unter der Rufnummer 0241 / 452225.
In den nächsten Tagen werde ich das Gutachten eingehend studieren und gemeinsam mit meinem Arbeitsstab beraten, wie wir im Bistum Aachen mit den Ergebnissen umgehen und welche Konsequenzen folgen müssen. Am kommenden Montag, 16. November, 11 Uhr, laden wir zu einer Pressekonferenz ein und werden unsere Reaktion auf das Gutachten und erste Schritte bekannt geben." (iba/Na 064)