Priesterweihe von Markus Terporten und André Vogelsberg am Samstag, 4. Juni, um 9.30 Uhr durch Bischof Dr. Helmut Dieser im Hohen Dom zu Aachen
Aachen, - Die beiden Diakone Markus Terporten und André Vogelsberg werden am Samstag, 4. Juni, um 9.30 Uhr im Aachener Dom von Bischof Dr. Helmut Dieser zu Priestern geweiht. Markus Terporten wird nach seiner Weihe als Kaplan in der GdG Kempen/Tönisvorst seinen Dienst tun, André Vogelsberg in der GdG Wegberg (Kirchengemeinde St. Martin).
Messdiener, Taizé-Fahrten, Ferienfreizeiten – Bezug zur Kirche hatten sowohl Markus Terporten als auch André Vogelsberg in ihrer Jugend, die beide im eher ländlichen Raum verlebten. Markus Terporten in Bracht (Kempen-Viersen), André Vogelsberg in Dahlem (Eifel). Ab dann verlaufen die Biografien unterschiedlich. Der 35-jährige Markus Terporten macht eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann, der 28-jährige André Vogelsberg arbeitet im Einzelhandel. Nach einem Praktikum an der Mechernicher Grundschule entschließt sich Vogelsberg das Propädeutikum (Vorphase) im Priesterseminar zu beginnen. Es war eine grobe Idee, wie er sagt. „Doch mehr und mehr ist in mir der Gedanke gereift, dass Priester sein wirklich meine Berufung ist. Das war eine lange Entwicklung“, erzählt der 28-Jährige. Münster, Aachen, Paris und Eschweiler – an diesen Orten lernt André Vogelsberg ganz unterschiedliche Gesichter von Kirche kennen. In Frankreich etwa eine Kirche, die trotz geringer finanzieller Mittel viel auf die Beine stellt in einer Gesellschaft, die sehr säkular geprägt ist – ganz im Gegensatz zum katholischen Münster. In Eschweiler, wo André Vogelsberg nach seiner Diakonenweihe arbeitet, lernt er ganz Praktisches. „Das Handwerkszeug“, wie er sagt: Predigen, Taufen, Beerdigungen und ganz viele Hausbesuche. „Das ist ein Punkt, der mir sehr wichtig ist und mir sehr viel Freude macht. Die Menschen zuhause zu besuchen, sie zu begleiten in ihrem Leben, zuzuhören und den Menschen etwas mit auf den Weg geben zu können. Ich möchte mit den Menschen unterwegs sein“, sagt Vogelsberg.
Acht Jahre hat Markus Terporten als Immobilienkaufmann gearbeitet. „2014 habe ich dann meine Berufung verwirklicht“, erinnert sich Markus Terporten. Damals tritt der 35-Jährige ins Priesterseminar ein. „Irgendwie war ich ja immer – auch beruflich – mit der Kirche verbunden. Der Wunsch war sicher schon vorher da, aber sich das wirklich zu trauen und auch Unterstützer und Helfer zu haben, das war in jungen Jahren dann vielleicht doch nicht so möglich“, sagt Terporten und fügt hinzu: „Dieses Wagnis mit 19 schon einzugehen, hätte ich mich nicht getraut.“ Sein Freisemester führt Terporten an die Universität in Krakau. Auch er erlebt in seinem Auslandsaufenthalt noch einmal eine andere Art von Kirche, eine Gesellschaft, die viel stärker im Glauben verhaftet ist. Als Priester wirken will Markus Terporten unbedingt im Bistum Aachen, zum einen, weil es seine Heimat ist, zum anderen weil sich Kirche hier auf den Weg macht, um sich zu verändern.
Die Priesterweihe im Aachener Dom findet wieder in größerem Rahmen statt, aber die Zahl der Plätze ist aufgrund der Abstandsregeln noch immer begrenzt. André Vogelsberg und Markus Terporten haben die vergangenen beiden Jahre auf dem Weg zur Priesterweihe unter besonderen Umständen erlebt. Ihre Diakonenweihe konnte nur in ganz kleinem Kreis stattfinden. Die Corona-Pandemie hatte überall das alltägliche Leben teilweise zum Erliegen gebracht, große Veranstaltungen waren nicht möglich. So waren es vor allen Dingen die Einzelbegegnungen mit Menschen, die beide Priesterkandidaten hervorheben: Begegnung, gemeinsam ein Stück des Weges gehen, ohne zu klammern, loslassen und wenn man gebraucht wird, wieder da sein.
Ablauf der Priesterweihe
Die Weihe findet im Aachener Dom im Rahmen einer Eucharistiefeier statt. Zu Beginn der Feier werden die Kandidaten namentlich aufgerufen, um ihr freiwilliges und öffentliches „Hier bin ich“ zum weiteren Dienst zu bekunden. Nach der Verkündigung des Evangeliums und der Ansprache des Bischofs zu den Aufgaben des Priesters folgen unter anderem das Gehorsamsversprechen und die Herabrufung des Heiligen Geistes. Im Zentrum der Weihe steht die Handauflegung durch den Bischof. Auf diese Weise wird seit der frühen Christenheit das Amt in der Kirche weitergegeben. Dann folgen die Handauflegung aller anwesenden Priester sowie das Weihegebet. Zu den nachfolgenden „ausdeutenden Zeichen“ gehören das Anlegen des priesterlichen Gewandes, die Salbung der Hände, die Überreichung von Kelch und Patene (Hostienschale) sowie der Friedensgruß.
Die heilige Messe feiern dann die Neupriester mit dem Bischof. Nach der Weihe feiern Markus Terporten und André Vogelsberg auch zum ersten Mal die Eucharistie, die „Primiz“: Markus Terporten am Pfingstsonntag, 5. Juni, um 13.30 Uhr in St. Mariä Himmelfahrt, Bracht, im Anschluss: Begegnung auf dem Bischof-Dingelstad-Platz; 18 Uhr Primizandacht mit Einzelprimizsegen; Nachprimizen: Dreifaltigkeitssonntag, 12. Juni, um 10 Uhr in der Basilika St. Marien, Kevelaer mit anschließendem Primizsegen am Gnadenbild; Fronleichnam, 16. Juni, um 9 Uhr in St. Willibrord, Merkstein im Fördermaschinenhaus der Grube Adolf mit anschließendem Einzelprimizsegen; Andé Vogelsberg: Pfingstsonntag, 5. Juni, um 13.30 Uhr in St. Hieronymus, Dahlem, im Anschluss: Begegnung im Vereinshaus, 18 Uhr Primizandacht mit Einzelprimizsegen; Nachprimizen: Pfingstmontag, 6. Juni, um 10 Uhr in der Abtei Maria Frieden, Dahlem; Samstag, 11. Juni, um 18.30 Uhr in St. Antonius, Eschweiler-Bergrath, im Anschluss: Einzelprimizsegen in der Kirche und Empfang auf dem Vorplatz. (iba/Na 024)
Diakon Markus Terporten
geb. am 1. November 1986 in Viersen
Diakonenweihe am 20. März 2021 in Aachen
Priesterweihe am 4. Juni 2022 in Aachen
2006 Abitur an der Gesamtschule Brüggen- Bracht
2006 - 2009 Ausbildung zum Immobilienkaufmann beim Erzbistum Köln
07/2009 - 09/2014 Verwaltungsfachangestellter in der Rendantur Düsseldorf sowie im Verwaltungszentrum Viersen
2011 - 2012 Berufsbegleitendes Studium bei der IHK Mönchengladbach und Erwerb des Abschlusses geprüfter Immobilienfachwirt
2014 Eintritt ins Priesterseminar
2015 - 2020 Studium der katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster
10/2016 - 09/2017 Freisemester an der Päpstlichen Universität Johannes Pauls II. in Krakau
08/2020 - 03/2021 Pastoralpraktikum in der Pfarre St. Willibrord in Herzogenrath-Merkstein
04/2021 Diakonat in der Pfarre St. Willibrord in Herzogenrath-Merkstein
André Vogelsberg
geb. 26. September 1993 in Mechernich
Diakonenweihe am 20. März 2021 in Aachen
Priesterweihe am 4. Juni 2022 in Aachen
2013 Abitur am Hermann-Josef-Kolleg, Steinfeld
2013 – 2014 Beschäftigungsverhältnis im Einzelhandel
2014 – 2015 Propädeutikum im Bischöflichen Priesterseminar Borromaeum, Münster
2015 – 2020 Studium der Katholischen Theologie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster
Sept. 2016 – Juni 2017 Auslandsstudium am Institut Catholique de Paris
August 2020 Beginn des Pastoralpraktikums in Eschweiler
04/2021 Diakonat in allen Gemeinschaften der Gemeinden in Eschweiler