Glaube-Hoffnung-Liebe
Diese drei inneren Tugenden sind uns nach den Worten des heiligen Apostels Paulus als bleibende Gaben Gottes für dieses irdische Leben geschenkt (vgl. 1 Kor 13, 13).
Gott selbst verbindet darin unsere Existenz auf Erden schon jetzt mit dem Leben in der Vollendung, zu dem wir berufen sind.
Der Dreiklang dieser göttlichen Gaben bestimmt die drei bischöflichen Insignien von Bischof Helmut.
Der Bischofsstab zeigt Johannes den Täufer, der mit seinem Finger auf Jesus weist, der in der Krümme dargestellt ist als das Lamm Gottes.
Johannes tauft die Menschen am Jordan und will sie bereit machen für eine neue Zeit, die Gott herbeiführen wird. Als auch Jesus sich von ihm taufen lässt, gewinnt der Täufer die Gewissheit, dass das Neue, von dem er schon erfasst ist, durch diesen Mann aus Nazareth kommen wird. Und in einem prophetischen Wort deutet Johannes den ganzen künftigen Weg Jesu: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt (Joh 1, 29).
Darin liegt der Inbegriff des Glaubens an Jesus: Er ist vollkommen ohne Gewalt, er gibt sich selbst, durch ihn tritt Gott in ganz neuer Weise in das Weltgeschehen ein, er überwindet das Zerstörerische, das Böse, von dem die Menschen beherrscht sind, endgültig.
Der Bischofsstab war das Geschenk der Pfarreiengemeinschaft Adenau an ihren früheren Pfarrer zur Bischofsweihe 2011. Adenau war der älteste Sitz des Johanniterordens in Westdeutschland (seit 1162) und nennt sich bis heute Johanniterstadt. Johannes der Täufer ist der Patron der Pfarrkirche.
Das Brustkreuz trägt die lateinische Inschrift: Ave Crux Spes unica. Sei gegrüßt, Kreuz, du einzigartige Hoffnung! Diese Anrufung stammt aus einem überlieferten Passionshymnus, der bis heute im Stundengebet der Passionszeit gebetet wird. Das Kreuz als zentrales Zeichen der Christen begründet die größte Hoffnung, die der Menschheit je angeboten ist: Gewalt, Hass, Vernichtung und Verneinung des Menschen, das bittere Sterbenmüssen, das schneidende Getrenntwerden durch den Tod sind keine letzten Dinge mehr. Jesus wurde vor diesen untersten Positionen der menschlichen Existenz nicht verschont, er hat sie durchlitten und mit der Liebe unterwandert, die aus Gott ist und zu Gott zurückgelangt. Jesus hat Gott dorthin getragen, wo der Mensch am Ende ist und an sich selber zugrunde geht. Deshalb geht vom Kreuz Jesu eine Hoffnung aus, die von keinem Ort der Welt und aus keiner menschlichen Situation mehr vertrieben oder ausgelöscht werden kann.
Das Brustkreuz war das Geschenk der Heimatpfarrei von Bischof Helmut, Heimbach-Weis, St. Margaretha, zur Bischofsweihe 2011. Die heilige Margaretha wird dargestellt mit einem Kreuz, mit dem sie den Drachen überwindet, der sie zerstören will.
Der Bischofsstab und das Brustkreuz sind das Werk des 2012 verstorbenen Bildhauers Karl Matthäus Winter, Limburg.
Der Bischofsring zeigt ein kleines Kreuz, umgeben von Feuerflammen. Er ist hergestellt aus dem Ehering des verstorbenen Vaters von Bischof Helmut und trägt innen das Hochzeitsdatum der verstorbenen Eltern und sein Weihedatum. Wie die christlichen Eheleute trägt auch der Bischof einen Ring, der an den Neuen und Ewigen Bund erinnert, den Gott im Sterben und Auferstehen seines Sohnes begründet hat. Die Flammen sind das Zeichen des Heiligen Geistes, der jede menschliche Liebe nährt und mit der dreifaltigen Liebe Gottes zusammenbringt. Der Bischof ist Zeuge für diesen Bund der Liebe, der in der Kirche auf Erden konkrete Lebensgestalt gewinnt. Das Geheimnis der Kirche wird im Neuen Testament im Bild der Braut für den Bräutigam Christus umschrieben (vgl. Joh 3, 29; 2 Kor 11,2; Eph 5, 32; Offb 21, 2. 22, 17), und der Bischof soll seine konkrete Ortskirche für ihren Bräutigam bewahren und ihr seine Treue und Liebe immer neu verkünden. Ähnlich wie die Eheleute ihre gemeinsame Liebe bewahren, aus der ihre Kinder hervorgehen und die im Leben der christlichen Familie konkrete Gestalt gewinnt. Der Ring von Bischof Helmut ist damit Zeichen der Dankbarkeit an seine Eltern und seine Herkunftsfamilie und zugleich Hinweis, für wen er selbst sein Leben einsetzen will.
Der Bischofsring wurde in der jetzigen Gestalt gefertigt von der Goldschmiedin Marie Louise Winter, Limburg.
Er war das Geschenk von Bischof Stephan Ackermann zur Bischofsweihe 2011.