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Gottesdienst zum Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel

Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel 2025

Begrüßung:

Herzlich grüße ich euch zu unserem Matrozininium Fest. Gott hat eine junge Frau groß gemacht. Er hat sie groß gemacht, um uns buchstäblich, wortwörtlich vor Augen zu führen, was wir Menschen ihm, Gott, bedeuten. Er hat sie, Maria, groß gemacht, um uns an unsere Größe zu erinnern. An unsere Größe, die er uns Menschen zuspricht im Bekenntnis unserer Unvollkommenheit.

 

Ich lade uns ein, unsere Feier mit dem Kreuzzeichen zu beginnen: Im Namen des Vaters….

 

Gott erinnert uns Menschen daran, dass wir uns auf ihn verlassen können. Er erinnert uns an unsere Würde, die sich gründet auf seine Verbundenheit mit uns.

Auch unser Leben ist ganz groß, trotz alledem, trotz unseres Menschseins. So will es Gott. Der Gott, der uns groß machen möchte, er sei mit euch allen.

 

Kyrie:

Jesus, Sohn des lebendigen Gottes: Herr, erbarme dich!

Jesus, du Licht erschienen in der Dunkelheit der Welt: Christus, …

Jesus, du Freund aller Menschen: Herr, erbarme Dich!

 

Gott, du bist unsere Mitte. Löse uns aus allen Dunkelheiten. Erlöse uns von Lustlosigkeit und Mutlosigkeit, damit wir frohen Herzens das Fest des Lebens feiern können. Amen!

 

Gloria:

 

Tagesgebet:

Gott, du hast uns geschaffen, wir sind Teil deines göttlichen Plans, eingebunden in die Grenzen dieser Welt. Wir sind dazu gerufen, die Zeichen deiner Gegenwart in dieser Welt zu entdecken, denn wir glauben, dass du durch Ereignisse mitten im Leben – besonders durch uns Menschen – erfahrbar bist. Lass uns die Besonderheit von Augenblicken wahrnehmen und spüren, „was Großes du an uns getan“. Hier vor deinem Angesicht gedenken wir der wunderbaren jungen Frau Maria, die ein offenes „Ja“ zu unbekannten und überraschenden Wegen gesprochen hat. Um den Mut, auch solche Wegen zu wagen in unserem Leben, bitten wir durch Christus unseren Herrn, der mit dem Geist lebt und liebt aus der Zeit in die Ewigkeit. Amen

 

Lesung aus dem 1. Korintherbrief (1. Kor 15,54-57)

Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. 

 

Evangelium nach Lukas (Lk 1,39-56)

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. 

 

Ansprache:

Erlaubt mir eine provokante Frage zu Beginn: Wenn Gott vor allem und über allem ist, warum sollte er sich abhängig machen von einem jungen Mädchen, das er auf geheimnisvolle Weise zur Mutter macht?

 

Eine vorläufige Antwort auf diese – ich gestehe – ziemlich freche Frage, schenkt uns in lyrischer Form der französische Mystiker Michel Quoist.

 

Er schrieb: „Meine schönste Erfindung, sagt Gott, ist meine Mutter. Es hat mir eine Mutter gefehlt und ich habe sie geschaffen. Ich habe meine Mutter geschaffen, ehe sie mich trug. Jetzt bin ich in Wahrheit ein Mensch wie alle anderen Menschen.“

 

Nun ist das Bild der Mutter ambivalent, das zu wissen, dazu braucht es keine psychoanalytischen Erkenntnisse. Aber genau diese Ambivalenz kommt in der kirchlichen Tradition – im Blick auf Maria – kaum, wenn nicht gar nicht zur Geltung. Sie zeichnet ein hehres, ja vollkommenes Bild der Mutter Maria, wie es einseitiger nicht sein könnte. ‚Milde, hold, demütig, süß, gehorsam‘: Das sind die Attribute, die der Mutter Maria zumeist zugesprochen werden.

 

Aber wenn wir ehrlich sind: Wir alle haben so unsere Erfahrungen mit unseren Müttern, die durchaus differenzierter, und deshalb auch ehrlicher sind.

 

Mütter haben uns das Leben geschenkt, sie haben uns genährt, sie haben uns behütet, sie haben uns geliebt: Das alles steht außer Frage.

 

Aber diese Sicht alleine auf das Mutterbild, ist unvollkommen. Mussten wir uns nicht Im Laufe der Zeit unseres Erwachsenwerdens oft mühen, nicht selten unter seelischen und psychischen Anstrengungen, uns zu lösen und zu befreien, um eigene Lebenswege gehen zu lernen? Mütter können einen zuweilen schon ganz schön festhalten. So wird das Erkunden eigener Lebenswege auch oft als schmerzhaft erfahren, denn: Mütter lieben ihre Kinder, aber die Gefahr, aus Liebe beherrschen und bestimmen zu wollen, ist nicht selten groß, so dass Verwundungen aus der Befreiung von dieser Umklammerung die Folge waren.

 

Bei allem Respekt also: Mütter sind nicht nur Unschuldsengel. Und nicht nur das: Die Beziehung zwischen Kindern und Müttern ehrlich und gewissenhaft aufrecht zu erhalten, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben im Verlauf eines Erwachsenwerdens.

 

Nicht selten fügen Mütter und Kinder einander seelische Schmerzen zu. Und diese Wunden wollen heilen, damit aus einer abhängigen Mutter-Kind-Beziehung sich eine erwachsene unabhängige Beziehung entwickeln kann.

 

Dieser nüchternen Erfahrung verweigern sich Religionen, zumindest die unsere; hier ist das Bild der Mutter geradezu mystisch überhöht. Die Zeiten in unserer Kirche, da das Bild der Frau einzig geprägt war davon, Mutter zu sein, sind noch gar nicht so lange her. Und als Vorbild dafür diente die Figur der Maria.

 

Maria wurde zum Inbegriff der Frau, weil sie ganz Mutter war. Aber ein solches Bild, das die Kirche von Maria geprägt hat und auch heute wieder prägt, entspricht weder dem Ideal einer Mutter, noch entspricht es der Wirklichkeit. Unsere Kirche hat ein Mutterbild kreiert, das es in Wirklichkeit nicht gibt, auch nicht geben kann. Keine Mutter ist nur eine Dienende, alle Mütter wollen ihre Kinder auch beeinflussen, und dies nicht immer allein zum Wohlsein des Kindes. Keine Mutter ist nur eine ‚Sich-Ergebene‘, Mütter loten ihr Machtpotential sehr wohl auch aus. Keine Mutter begnügt sich mit der Rolle der Magd, Mütter kämpfen sehr wohl um ihren unzweifelhaften Platz.

 

Ich bin gewiss, dass es heilsam und hilfreich ist, sich der Wirklichkeit zu stellen, die eine Mutter-Kind-Beziehung auszeichnet. Es tut gut, und es ist um der Wahrhaftigkeit unabdingbar, sich zu lösen von einem vermeintlichen Ideal eines Mutterbildes, dass es in der Wirklichkeit eben gar nicht gibt.

 

Es schmälert nicht den Respekt und die Zuneigung zur Mutter, wenn wir auch die lebensbehindernden Seiten einer Mutter beleuchten und die es Kindern erschwert, sich eigenständig zu entfalten und zu entwickeln.

 

Jesus erging es da nicht anders. Auch er musste sich im Licht seiner Mutter entwickeln und er musste sich von ihr befreien, indem er sich an markanten Wegpunkten seines Lebens von ihr abgegrenzt hat; und dabei musste er sich sehr wohl auch ihre Vorhaltungen anhören: Sei es auf der Reise nach Jerusalem, wo er sich eigenständig von ihr abgesetzt hat, sei es bei der Hochzeit von Kana, wo er sie zurechtweisen musste und sie barsch angefahren hat und ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass sie ihn nicht verstehe, sei es sogar unter dem Kreuz, wo er sich von ihr verabschiedet und ihre Beziehung ganz auflöst.

 

Das Bild Mariens, das die Kirche von ihr zeichnet, entspricht so gar nicht der Wirklichkeit und es entspricht auch nicht dem Bild Gottes. Mit anderen Worten: es entspricht nicht einem tatsächlichen Blick auf .,die Wirklichkeit eines Mutter- und Frauseins.

 

Erinnern wir uns des Gedankens von Michel Quoist: „Jetzt bin ich in Wahrheit ein Mensch wie alle anderen Menschen.“ Gott identifiziert sich mit einer menschlichen Mutter, nicht mit einer Übermutter, die idealisiert und verfremdet wird. Gott identifiziert sich mit einer Mutter, die menschlich ist. Gott identifiziert sich mit einer Mutter, die unvollkommen ist und es auch sein darf. Gott identifiziert sich mit dem Unvollkommenen überhaupt.

 

Und er tut dies, weil er ganz bei den Menschen sein wollte, deshalb identifiziert er sich sogar mit den Unvollkommenheiten und Begrenztheiten des Frauseins und des Menschseins. Sein Wunsch war und ist es, ganz bei den Menschen zu sein mit Hilfe eines Menschen. Gottes Hiersein auf der Erde beginnt damit, dass er sich in die Obhut eines unvollkommenen Menschen begibt.

 

Was wir heute feiern am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist nichts anderes als die Gewähr Gottes, dass das Menschliche des Menschen bewahrt und aufgehoben ist über Raum und Zeit hinweg hinein in die Ewigkeit Gottes. Gott bewahrt das Menschliche. Niemand muss sich seiner Menschlichkeit schämen. Niemand muss sich seiner Menschlichkeit vor Gott schämen. Niemand muss sich seiner Wirklichkeit schämen, nicht dem Bild zu entsprechen, was sich andere von ihm oder ihr machen.

 

Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott sich kein Bild von uns macht, dem wir nicht entsprechen könnten, weil wir schlicht so nicht sind. Hoffen dürfen wir darauf, dass wir in unserem Menschsein ganz, mit Haut und Haar, mit Leib und Seele, bei Gott Vollendung finden dürfen. Genau das feiern wir heute am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel und das darf uns dankbar, zuversichtlich und froh stimmen.

 

Credo:

Ich glaube an Gott,

der die Frau und den Mann zu seinem Ebenbild schuf,

der die Welt schuf

und beiden Geschlechtern

die Pflege der Erde anvertraute.

 

Ich glaube an Jesus Christus,

Gottes Kind,

von Gott erwählt,

geboren von der Frau Maria,

der Frauen zuhörte und sie liebte,

der in ihren Häusern weilte,

der das Reich Gottes mit ihnen besprach,

der Frauen in seiner Gefolgschaft hatte

und von Frauen heilsame Hilfe empfing.

 

Ich glaube an die Ganzheit des Erlösers,

der weder allein Mann noch Frau ist.

Denn wir alle sind eins in der Erlösung.

 

Ich glaube an die heilige Geisteskraft,

die uns Leben einhauchte

und die uns bedeckt mit ihren Schwingen.

Amen!

 

Fürbitten zum Fest Maria Himmelfahrt 2025

Wir bitten Gott für alle, die für Gerechtigkeit eintreten; eine Gerechtigkeit, die in die Liebe führt und aus der Kraft der Liebe genährt wird:

  • Für alle, die sich nicht scheuen, unbequeme Wege zu gehen, um der Freiheit der Menschen und der Einheit der Welt zum Ziel zu verhelfen.
  • Wir bitten darum, dass die Sehnsucht aller verfolgten und unterdrückten Menschen nach einem glücklichen Leben Wirklichkeit wird.
  • Wir bitten für uns, dass Deine Worte uns allen zum Anstoß werden, offen und frei zu werden für heilsame Veränderungen in den Kirchen und Gesellschaften, die Not tun, damit die Menschen Dich in dieser Welt finden können.
  • Wir bitten für alle unter uns, die weinen und klagen, innerlich in sich hinein aus Gram oder Einsamkeit oder laut nach außen vor Schmerz und Pein, dass sie nicht aufhören, Dir und Deinen Verheißungen zu trauen.

Ja, Gott, wir tragen so viele Bitten in unseren Herzen. Dass sie in Deiner Liebe wohl aufgehoben sind, daran möchten wir glauben, heute und alle Tage unseres Lebens bis hinein in Deine Ewigkeit. Amen!

 

Gabengebet:

Gott, wir kommen mit unseren persönlichen Begabungen wie auch mit unseren Schwächen, getragen von der Hoffnung, etwas in uns und in der Welt bewegen zu können, so wie Maria es uns vorgelebt hat. In diesem Mahl der Liebe erhalten wir Anteil an deiner göttlichen Kraft. Lass sie wirken in uns, auf dass aus uns dein lebendiger Odem hinausweht in die Welt, wo wie im Leben Marias die Welt erneuerte. Darum bitten wir…

 

Präfation:

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir verborgener Gott zu danken für die Heiligen, besonders heute für die Gottesmutter Maria; für sie, die wie ein Lichtblick auf dieser Erde gelebt hat. Wir danken dir, Gott, für den Weg, den sie uns bahnte, den Weg der Gottesfurcht und der Menschenliebe; den Weg, de auch wir gehen können wie sie, die nichts war, als Frau mitten unter uns. Wir danken dir, Gott, für Maria, die wie so viele Heilige und Nicht-Heilige aus Liebe zu dir ein großes Ja gesprochen hat, ohne um die Konsequenzen zu wissen. Um ihretwillen, Gott, preisen wir dich mit allen Engeln und mit allen Menschen guten Willens und singen voll Zuversicht…

 

Hochgebet:

Gott, bereit auf dich zu hören, sind wir jetzt vor dir versammelt. Durch Jesus lädst du uns ein, unsere Ohren zu öffnen für unsere Mitmenschen und für dein Wort.

 

Im Namen und Auftrag Jesu sind wir hier, um in Erinnerung an ihn das Brot zu brechen und den Wein auszuteilen. Wir bitten um deine heilige Geistkraft, damit im Teilen des Brotes (und des Weines) Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

 

Es war in der Nacht vor seinem Leiden. Im Wissen um den nahen und gewaltsamen Tod kam Jesus mit den Jüngerinnen und Jüngern zusammen, um von ihnen Abschied zu nehmen.

 

In jener Nacht nahm er während des Essens Brot in seine Hände, sagte Dank dafür, brach es und reichte es den Seinen mit den Worten:

Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, mein Leben, hingegeben für euch.

 

Ebenso nahm er in jener Nacht nach dem Essen den Becher mit Wein, sagte wiederum Dank und reichte ihn den Seinen mit den Worten:

Nehmet und trinket alle daraus.

Das ist der Becher des immerwährenden Bundes, mein Blut, mein Leben, hingegeben für euch zur Befreiung von aller Schuld. Tut dies zu meinem Gedächtnis.

 

Geheimnis des Glaubens

 

Hörender Gott, wir erinnern uns an Jesus, der den geächteten Taubstummen berührte und ihn einlud, sich ganz zu öffnen.

Wir erinnern uns daran, dass der Taubstumme zum Hören und Reden befreit wurde. Wir denken daran, dass Jesus sein Leben lassen musste, weil er ein erfülltes Leben für alle wollte.

Aber nach seinem Tod bezeugten die Jüngerinnen und Jünger ihren Osterglauben, dass du Jesus, den Christus, ganz und für immer zum Leben in dir auferweckt hast.

 

Wir bitten um die heilige Geistkraft. Lass uns achtsam in uns hineinhören. Gib, dass wir hellhörig sind für die Nöte und Sorgen unserer Nächsten hier und in fernen Ländern. Wir bitten für die Kirchen, dass sie im Lärm der Welt auf dein Wort hören.

Wir bitten für den Bischof von Rom, Papst ..., unseren Bischof alle Bischöfe der Kirche und die Verantwortlichen in den anderen christlichen Kirchen und in den Religionen der Welt.

 

Erbarme dich, treuer Gott, der Menschen, die uns nahegestanden sind und die der Tod uns entrissen hat und vergiss die nicht, um die niemand mehr trauert.

 

Wenn unser eigener Weg zu Ende geht, nimm auch uns auf in die Gemeinschaft mit dir, zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, mit den Aposteln und Blutzeugen und mit allen Heiligen und Gläubigen und lass uns dich loben und preisen durch deinen Sohn und unseren Bruder Jesus Christus.

 

Friedensgebet:

Gott, hilf uns zu einen, was wir Menschen immer wieder trennen: Anmut und Kraft, Herz und Kopf, Geist und Liebe, Wille und Zärtlichkeit, Tatendrang und Hingabe, Traum und Tun.

Gott, gib dazu deinen Frieden.

 

 

Schlussgebet:

Gott, wir haben uns Maria als Vorbild für unser Leben angeschaut.

Maria, die große Glaubende, aufgewachsen im Glauben Deines Volkes. Sie war empfänglich für das große Geheimnis, und so wurde sie fähig, sich anrühren, sich betreffen, sich verwunden zu lassen. Sie wurde bereit, einen abenteuerlichen Weg zu gehen; bereit, auszusteigen aus vorgegebenen Bahnen; bereit, ein risikoreiches Leben zu führen. Sie wurde verfügbar für Gott und die Menschen, offen für das größte Liebeswagnis und bereit, sich einzulassen hinein ins Ungewisse. In der Hinwendung unseres Blickes auf diese wunderbare Frau bitten wir um die Kraft des Glaubens, der um den Himmel weiß, und gerade deshalb die Erde zu lieben versucht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen!

 

Gebet zur Kräutersegnung

Gott,

wir danken dir für deine Schöpfung.

In den duftenden Blumen und Kräutern schenkst du uns Freude

Und lässt uns etwas von deiner Liebe ahnen.

Einige dieser Pflanzen sind wundersame Heilkräuter: Sie helfen uns,

gesund zu bleiben und gesund zu werden an Leib und Seele.

Segne die Kräuter und Pflanzen,

die wir hier zusammengebunden haben.

Sie sollen uns Freude bereiten und uns Hilfe sein.

Sie sollen uns an deine Liebe und Hilfe erinnern,

wenn wir krank sind oder niedergedrückt.

Segne auch uns, damit wir Zeugnis geben von deiner Liebe.

Amen!

 

 

Datum:
Fr. 15. Aug. 2025
Von:
Christoph Simonsen

Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel 2025

Begrüßung:

Herzlich grüße ich euch zu unserem Matrozininium Fest. Gott hat eine junge Frau groß gemacht. Er hat sie groß gemacht, um uns buchstäblich, wortwörtlich vor Augen zu führen, was wir Menschen ihm, Gott, bedeuten. Er hat sie, Maria, groß gemacht, um uns an unsere Größe zu erinnern. An unsere Größe, die er uns Menschen zuspricht im Bekenntnis unserer Unvollkommenheit.

 

Ich lade uns ein, unsere Feier mit dem Kreuzzeichen zu beginnen: Im Namen des Vaters….

 

Gott erinnert uns Menschen daran, dass wir uns auf ihn verlassen können. Er erinnert uns an unsere Würde, die sich gründet auf seine Verbundenheit mit uns.

Auch unser Leben ist ganz groß, trotz alledem, trotz unseres Menschseins. So will es Gott. Der Gott, der uns groß machen möchte, er sei mit euch allen.

 

Kyrie:

Jesus, Sohn des lebendigen Gottes: Herr, erbarme dich!

Jesus, du Licht erschienen in der Dunkelheit der Welt: Christus, …

Jesus, du Freund aller Menschen: Herr, erbarme Dich!

 

Gott, du bist unsere Mitte. Löse uns aus allen Dunkelheiten. Erlöse uns von Lustlosigkeit und Mutlosigkeit, damit wir frohen Herzens das Fest des Lebens feiern können. Amen!

 

Gloria:

 

Tagesgebet:

Gott, du hast uns geschaffen, wir sind Teil deines göttlichen Plans, eingebunden in die Grenzen dieser Welt. Wir sind dazu gerufen, die Zeichen deiner Gegenwart in dieser Welt zu entdecken, denn wir glauben, dass du durch Ereignisse mitten im Leben – besonders durch uns Menschen – erfahrbar bist. Lass uns die Besonderheit von Augenblicken wahrnehmen und spüren, „was Großes du an uns getan“. Hier vor deinem Angesicht gedenken wir der wunderbaren jungen Frau Maria, die ein offenes „Ja“ zu unbekannten und überraschenden Wegen gesprochen hat. Um den Mut, auch solche Wegen zu wagen in unserem Leben, bitten wir durch Christus unseren Herrn, der mit dem Geist lebt und liebt aus der Zeit in die Ewigkeit. Amen

 

Lesung aus dem 1. Korintherbrief (1. Kor 15,54-57)

Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist der Tod vom Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. 

 

Evangelium nach Lukas (Lk 1,39-56)

In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn / und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. / Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan / und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht / über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: / Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron / und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben / und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an / und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, / Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. 

 

Ansprache:

Erlaubt mir eine provokante Frage zu Beginn: Wenn Gott vor allem und über allem ist, warum sollte er sich abhängig machen von einem jungen Mädchen, das er auf geheimnisvolle Weise zur Mutter macht?

 

Eine vorläufige Antwort auf diese – ich gestehe – ziemlich freche Frage, schenkt uns in lyrischer Form der französische Mystiker Michel Quoist.

 

Er schrieb: „Meine schönste Erfindung, sagt Gott, ist meine Mutter. Es hat mir eine Mutter gefehlt und ich habe sie geschaffen. Ich habe meine Mutter geschaffen, ehe sie mich trug. Jetzt bin ich in Wahrheit ein Mensch wie alle anderen Menschen.“

 

Nun ist das Bild der Mutter ambivalent, das zu wissen, dazu braucht es keine psychoanalytischen Erkenntnisse. Aber genau diese Ambivalenz kommt in der kirchlichen Tradition – im Blick auf Maria – kaum, wenn nicht gar nicht zur Geltung. Sie zeichnet ein hehres, ja vollkommenes Bild der Mutter Maria, wie es einseitiger nicht sein könnte. ‚Milde, hold, demütig, süß, gehorsam‘: Das sind die Attribute, die der Mutter Maria zumeist zugesprochen werden.

 

Aber wenn wir ehrlich sind: Wir alle haben so unsere Erfahrungen mit unseren Müttern, die durchaus differenzierter, und deshalb auch ehrlicher sind.

 

Mütter haben uns das Leben geschenkt, sie haben uns genährt, sie haben uns behütet, sie haben uns geliebt: Das alles steht außer Frage.

 

Aber diese Sicht alleine auf das Mutterbild, ist unvollkommen. Mussten wir uns nicht Im Laufe der Zeit unseres Erwachsenwerdens oft mühen, nicht selten unter seelischen und psychischen Anstrengungen, uns zu lösen und zu befreien, um eigene Lebenswege gehen zu lernen? Mütter können einen zuweilen schon ganz schön festhalten. So wird das Erkunden eigener Lebenswege auch oft als schmerzhaft erfahren, denn: Mütter lieben ihre Kinder, aber die Gefahr, aus Liebe beherrschen und bestimmen zu wollen, ist nicht selten groß, so dass Verwundungen aus der Befreiung von dieser Umklammerung die Folge waren.

 

Bei allem Respekt also: Mütter sind nicht nur Unschuldsengel. Und nicht nur das: Die Beziehung zwischen Kindern und Müttern ehrlich und gewissenhaft aufrecht zu erhalten, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben im Verlauf eines Erwachsenwerdens.

 

Nicht selten fügen Mütter und Kinder einander seelische Schmerzen zu. Und diese Wunden wollen heilen, damit aus einer abhängigen Mutter-Kind-Beziehung sich eine erwachsene unabhängige Beziehung entwickeln kann.

 

Dieser nüchternen Erfahrung verweigern sich Religionen, zumindest die unsere; hier ist das Bild der Mutter geradezu mystisch überhöht. Die Zeiten in unserer Kirche, da das Bild der Frau einzig geprägt war davon, Mutter zu sein, sind noch gar nicht so lange her. Und als Vorbild dafür diente die Figur der Maria.

 

Maria wurde zum Inbegriff der Frau, weil sie ganz Mutter war. Aber ein solches Bild, das die Kirche von Maria geprägt hat und auch heute wieder prägt, entspricht weder dem Ideal einer Mutter, noch entspricht es der Wirklichkeit. Unsere Kirche hat ein Mutterbild kreiert, das es in Wirklichkeit nicht gibt, auch nicht geben kann. Keine Mutter ist nur eine Dienende, alle Mütter wollen ihre Kinder auch beeinflussen, und dies nicht immer allein zum Wohlsein des Kindes. Keine Mutter ist nur eine ‚Sich-Ergebene‘, Mütter loten ihr Machtpotential sehr wohl auch aus. Keine Mutter begnügt sich mit der Rolle der Magd, Mütter kämpfen sehr wohl um ihren unzweifelhaften Platz.

 

Ich bin gewiss, dass es heilsam und hilfreich ist, sich der Wirklichkeit zu stellen, die eine Mutter-Kind-Beziehung auszeichnet. Es tut gut, und es ist um der Wahrhaftigkeit unabdingbar, sich zu lösen von einem vermeintlichen Ideal eines Mutterbildes, dass es in der Wirklichkeit eben gar nicht gibt.

 

Es schmälert nicht den Respekt und die Zuneigung zur Mutter, wenn wir auch die lebensbehindernden Seiten einer Mutter beleuchten und die es Kindern erschwert, sich eigenständig zu entfalten und zu entwickeln.

 

Jesus erging es da nicht anders. Auch er musste sich im Licht seiner Mutter entwickeln und er musste sich von ihr befreien, indem er sich an markanten Wegpunkten seines Lebens von ihr abgegrenzt hat; und dabei musste er sich sehr wohl auch ihre Vorhaltungen anhören: Sei es auf der Reise nach Jerusalem, wo er sich eigenständig von ihr abgesetzt hat, sei es bei der Hochzeit von Kana, wo er sie zurechtweisen musste und sie barsch angefahren hat und ihr unmissverständlich zu verstehen gegeben hat, dass sie ihn nicht verstehe, sei es sogar unter dem Kreuz, wo er sich von ihr verabschiedet und ihre Beziehung ganz auflöst.

 

Das Bild Mariens, das die Kirche von ihr zeichnet, entspricht so gar nicht der Wirklichkeit und es entspricht auch nicht dem Bild Gottes. Mit anderen Worten: es entspricht nicht einem tatsächlichen Blick auf .,die Wirklichkeit eines Mutter- und Frauseins.

 

Erinnern wir uns des Gedankens von Michel Quoist: „Jetzt bin ich in Wahrheit ein Mensch wie alle anderen Menschen.“ Gott identifiziert sich mit einer menschlichen Mutter, nicht mit einer Übermutter, die idealisiert und verfremdet wird. Gott identifiziert sich mit einer Mutter, die menschlich ist. Gott identifiziert sich mit einer Mutter, die unvollkommen ist und es auch sein darf. Gott identifiziert sich mit dem Unvollkommenen überhaupt.

 

Und er tut dies, weil er ganz bei den Menschen sein wollte, deshalb identifiziert er sich sogar mit den Unvollkommenheiten und Begrenztheiten des Frauseins und des Menschseins. Sein Wunsch war und ist es, ganz bei den Menschen zu sein mit Hilfe eines Menschen. Gottes Hiersein auf der Erde beginnt damit, dass er sich in die Obhut eines unvollkommenen Menschen begibt.

 

Was wir heute feiern am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel ist nichts anderes als die Gewähr Gottes, dass das Menschliche des Menschen bewahrt und aufgehoben ist über Raum und Zeit hinweg hinein in die Ewigkeit Gottes. Gott bewahrt das Menschliche. Niemand muss sich seiner Menschlichkeit schämen. Niemand muss sich seiner Menschlichkeit vor Gott schämen. Niemand muss sich seiner Wirklichkeit schämen, nicht dem Bild zu entsprechen, was sich andere von ihm oder ihr machen.

 

Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott sich kein Bild von uns macht, dem wir nicht entsprechen könnten, weil wir schlicht so nicht sind. Hoffen dürfen wir darauf, dass wir in unserem Menschsein ganz, mit Haut und Haar, mit Leib und Seele, bei Gott Vollendung finden dürfen. Genau das feiern wir heute am Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel und das darf uns dankbar, zuversichtlich und froh stimmen.

 

Credo:

Ich glaube an Gott,

der die Frau und den Mann zu seinem Ebenbild schuf,

der die Welt schuf

und beiden Geschlechtern

die Pflege der Erde anvertraute.

 

Ich glaube an Jesus Christus,

Gottes Kind,

von Gott erwählt,

geboren von der Frau Maria,

der Frauen zuhörte und sie liebte,

der in ihren Häusern weilte,

der das Reich Gottes mit ihnen besprach,

der Frauen in seiner Gefolgschaft hatte

und von Frauen heilsame Hilfe empfing.

 

Ich glaube an die Ganzheit des Erlösers,

der weder allein Mann noch Frau ist.

Denn wir alle sind eins in der Erlösung.

 

Ich glaube an die heilige Geisteskraft,

die uns Leben einhauchte

und die uns bedeckt mit ihren Schwingen.

Amen!

 

Fürbitten zum Fest Maria Himmelfahrt 2025

Wir bitten Gott für alle, die für Gerechtigkeit eintreten; eine Gerechtigkeit, die in die Liebe führt und aus der Kraft der Liebe genährt wird:

  • Für alle, die sich nicht scheuen, unbequeme Wege zu gehen, um der Freiheit der Menschen und der Einheit der Welt zum Ziel zu verhelfen.
  • Wir bitten darum, dass die Sehnsucht aller verfolgten und unterdrückten Menschen nach einem glücklichen Leben Wirklichkeit wird.
  • Wir bitten für uns, dass Deine Worte uns allen zum Anstoß werden, offen und frei zu werden für heilsame Veränderungen in den Kirchen und Gesellschaften, die Not tun, damit die Menschen Dich in dieser Welt finden können.
  • Wir bitten für alle unter uns, die weinen und klagen, innerlich in sich hinein aus Gram oder Einsamkeit oder laut nach außen vor Schmerz und Pein, dass sie nicht aufhören, Dir und Deinen Verheißungen zu trauen.

Ja, Gott, wir tragen so viele Bitten in unseren Herzen. Dass sie in Deiner Liebe wohl aufgehoben sind, daran möchten wir glauben, heute und alle Tage unseres Lebens bis hinein in Deine Ewigkeit. Amen!

 

Gabengebet:

Gott, wir kommen mit unseren persönlichen Begabungen wie auch mit unseren Schwächen, getragen von der Hoffnung, etwas in uns und in der Welt bewegen zu können, so wie Maria es uns vorgelebt hat. In diesem Mahl der Liebe erhalten wir Anteil an deiner göttlichen Kraft. Lass sie wirken in uns, auf dass aus uns dein lebendiger Odem hinausweht in die Welt, wo wie im Leben Marias die Welt erneuerte. Darum bitten wir…

 

Präfation:

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir verborgener Gott zu danken für die Heiligen, besonders heute für die Gottesmutter Maria; für sie, die wie ein Lichtblick auf dieser Erde gelebt hat. Wir danken dir, Gott, für den Weg, den sie uns bahnte, den Weg der Gottesfurcht und der Menschenliebe; den Weg, de auch wir gehen können wie sie, die nichts war, als Frau mitten unter uns. Wir danken dir, Gott, für Maria, die wie so viele Heilige und Nicht-Heilige aus Liebe zu dir ein großes Ja gesprochen hat, ohne um die Konsequenzen zu wissen. Um ihretwillen, Gott, preisen wir dich mit allen Engeln und mit allen Menschen guten Willens und singen voll Zuversicht…

 

Hochgebet:

Gott, bereit auf dich zu hören, sind wir jetzt vor dir versammelt. Durch Jesus lädst du uns ein, unsere Ohren zu öffnen für unsere Mitmenschen und für dein Wort.

 

Im Namen und Auftrag Jesu sind wir hier, um in Erinnerung an ihn das Brot zu brechen und den Wein auszuteilen. Wir bitten um deine heilige Geistkraft, damit im Teilen des Brotes (und des Weines) Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

 

Es war in der Nacht vor seinem Leiden. Im Wissen um den nahen und gewaltsamen Tod kam Jesus mit den Jüngerinnen und Jüngern zusammen, um von ihnen Abschied zu nehmen.

 

In jener Nacht nahm er während des Essens Brot in seine Hände, sagte Dank dafür, brach es und reichte es den Seinen mit den Worten:

Nehmet und esset alle davon. Das ist mein Leib, mein Leben, hingegeben für euch.

 

Ebenso nahm er in jener Nacht nach dem Essen den Becher mit Wein, sagte wiederum Dank und reichte ihn den Seinen mit den Worten:

Nehmet und trinket alle daraus.

Das ist der Becher des immerwährenden Bundes, mein Blut, mein Leben, hingegeben für euch zur Befreiung von aller Schuld. Tut dies zu meinem Gedächtnis.

 

Geheimnis des Glaubens

 

Hörender Gott, wir erinnern uns an Jesus, der den geächteten Taubstummen berührte und ihn einlud, sich ganz zu öffnen.

Wir erinnern uns daran, dass der Taubstumme zum Hören und Reden befreit wurde. Wir denken daran, dass Jesus sein Leben lassen musste, weil er ein erfülltes Leben für alle wollte.

Aber nach seinem Tod bezeugten die Jüngerinnen und Jünger ihren Osterglauben, dass du Jesus, den Christus, ganz und für immer zum Leben in dir auferweckt hast.

 

Wir bitten um die heilige Geistkraft. Lass uns achtsam in uns hineinhören. Gib, dass wir hellhörig sind für die Nöte und Sorgen unserer Nächsten hier und in fernen Ländern. Wir bitten für die Kirchen, dass sie im Lärm der Welt auf dein Wort hören.

Wir bitten für den Bischof von Rom, Papst ..., unseren Bischof alle Bischöfe der Kirche und die Verantwortlichen in den anderen christlichen Kirchen und in den Religionen der Welt.

 

Erbarme dich, treuer Gott, der Menschen, die uns nahegestanden sind und die der Tod uns entrissen hat und vergiss die nicht, um die niemand mehr trauert.

 

Wenn unser eigener Weg zu Ende geht, nimm auch uns auf in die Gemeinschaft mit dir, zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, mit den Aposteln und Blutzeugen und mit allen Heiligen und Gläubigen und lass uns dich loben und preisen durch deinen Sohn und unseren Bruder Jesus Christus.

 

Friedensgebet:

Gott, hilf uns zu einen, was wir Menschen immer wieder trennen: Anmut und Kraft, Herz und Kopf, Geist und Liebe, Wille und Zärtlichkeit, Tatendrang und Hingabe, Traum und Tun.

Gott, gib dazu deinen Frieden.

 

 

Schlussgebet:

Gott, wir haben uns Maria als Vorbild für unser Leben angeschaut.

Maria, die große Glaubende, aufgewachsen im Glauben Deines Volkes. Sie war empfänglich für das große Geheimnis, und so wurde sie fähig, sich anrühren, sich betreffen, sich verwunden zu lassen. Sie wurde bereit, einen abenteuerlichen Weg zu gehen; bereit, auszusteigen aus vorgegebenen Bahnen; bereit, ein risikoreiches Leben zu führen. Sie wurde verfügbar für Gott und die Menschen, offen für das größte Liebeswagnis und bereit, sich einzulassen hinein ins Ungewisse. In der Hinwendung unseres Blickes auf diese wunderbare Frau bitten wir um die Kraft des Glaubens, der um den Himmel weiß, und gerade deshalb die Erde zu lieben versucht. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen!

 

Gebet zur Kräutersegnung

Gott,

wir danken dir für deine Schöpfung.

In den duftenden Blumen und Kräutern schenkst du uns Freude

Und lässt uns etwas von deiner Liebe ahnen.

Einige dieser Pflanzen sind wundersame Heilkräuter: Sie helfen uns,

gesund zu bleiben und gesund zu werden an Leib und Seele.

Segne die Kräuter und Pflanzen,

die wir hier zusammengebunden haben.

Sie sollen uns Freude bereiten und uns Hilfe sein.

Sie sollen uns an deine Liebe und Hilfe erinnern,

wenn wir krank sind oder niedergedrückt.

Segne auch uns, damit wir Zeugnis geben von deiner Liebe.

Amen!