Das Zauberwort, um etwas bewegen zu können, lautet für den 57-jährigen Pfarrer Linnartz „Vernetzung“. Er möchte vorhandene Zusammenarbeit von Diensten, Einrichtungen und Organisationen stärken und vertiefen. „Wichtig ist es für mich, erst einmal hier anzukommen, Kontakte zu knüpfen. Dabei muss ich sagen, dass es im Kreis Düren bereits ein gutes Netzwerk und eine gute Tradition auf diakonischer Ebene gibt“, betont Ralf Linnartz. Ein wichtiges Ziel sei es, prekäre Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Region sichtbar zu machen und politische Lobbyarbeit für die betroffenen Familien zu betreiben.
„Es gibt viele Herausforderungen. Arbeit ist nicht nur etwas, was man nebenher hat. Arbeit prägt das Leben. Wer seinen Job verliert, dem entgleitet nicht selten auch der Boden unter den Füßen, der verliert vielleicht sogar Freunde und soziale Kontakte“, so Linnartz. Das sei besonders in Umbruchzeiten wie diesen zu erleben.
Der Kreis Düren steht vor einem Strukturwandel. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung und dem Braunkohletagebau ist absehbar. „Wie können wir gute Arbeit schaffen, die gleichzeitig auch so gestaltet ist, dass sie umweltverträglich ist – ganz im Sinne der Umweltenzyklika ‚Laudato Si‘ von Papst Franziskus?“ Die Beantwortung dieser Frage sei eine ganz große Herausforderung für die Zukunft, ist sich Ralf Linnartz sicher. Die andere: Wie sorgen wir dafür, dass etwa Wanderarbeiter, beispielsweise Spargelstecher im Jülicher Land, oder 24-Stunden-Pflegekräfte nicht in prekären Arbeitsverhältnissen leben?