Bei strahlendem Sonnenschein feierten am Samstag, den 03.06.23, rund 1500 Menschen den 50. Geburtstag der Bischöflichen Maria-Montessori- Grundschule in Krefeld mit einem großen Sommerfest. Neben den 420 Schülerinnen und Schülern mit ihren Familien und Lehrkräften, waren auch viele Ehemalige und Menschen gekommen, die sich der Schule verbunden fühlen.
Denn für viele Menschen, die unsere Schule einmal kennengelernt haben, führt der Weg irgendwann wieder zu ihr zurück, überzeugt davon, dass dies ein besonderer Ort zum Leben und Lernen ist.
Besonders freute sich die Schule über den Besuch des Bischofs von Aachen Dr. Helmut Dieser, der mit einer Messe unter freiem Himmel das Geburtstagsfest der Schule eröffnete. Bischof Dieser zeigte sich sichtlich beeindruckt von der schönen und lebendigen Atmosphäre des Festes. Er besuchte die einzelnen bunten Angebote, die die Kinder mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und der engagierten Unterstützung der Eltern vorbereitet hatten und saß lange inmitten der Familien unter dem Zeltdach vor der Schule im Gespräch mit den Festgästen.
Ein weiterer Ehrengast des 50-jährigen Schuljubiläums war Horst Kuklinski, einer der Gründungsväter der Grundschule und ihr erster Schulleiter. Er freute sich auch über die Ausstellung zur Schulchronik, in der die letzten 50 Jahre der Schulgeschichte lebendig wurden. Die Ausstellung erzählte mithilfe von Bild- und Textmaterial anschaulich von den Anfängen der Schule bis heute. Führungen übernahm der ehemalige Schulleiter der Grundschule Joachim Cuypers, der die Schule als Lehrer und schließlich als Schulleiter seit über 30 Jahren gut kennt.
In der Ausstellung wird berichtet, wie in den 1960er und 70er Jahren erstmals die Idee zur Gründung eines großen Montessori-Zentrums in Krefeld mit einem Kinderhaus, einer Grundschule und einer Gesamtschule entstand, ganz im Geiste der Pädagogik Maria Montessoris.
1971 war nach vielen Jahren der Planung mit der Eröffnung des Montessori-Kinderhauses St. Hubertus der erste Schritt getan.
Mit großem Engagement und Durchhaltevermögen und letztlich mit Erfolg setzte sich bei der Gründung der Bischöflichen Maria-Montessori -Grundschule eine Handvoll überzeugter und engagierter Menschen gegen so manche Widerstände durch.
Dies waren vor allem Pfarrer Josef Quirmbach von der Pfarre St. Hubertus , Bischof Pohlschneider und der Montessori-Verein Krefeld unterstützt von Helene Helmig, einer Schülerin Maria Montessoris und damalige Vorsitzende der Deutschen Montessori-Vereinigung.
Die Überzeugung, dass die Krefelder Montessori-Grundschule unbedingt gegründet werden müsse, um den Krefelder Kindern ein schulisches Leben und Lernen nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik und im Sinne des christlich-katholischen Glaubens zu ermöglichen, hat all diese Menschen in ihren großen Bemühungen getragen.
Am 1. August 1973 wurde die Grundschule dann mit 133 Schülerinnen und Schülern verteilt auf vier Klassen endlich eröffnet. Da gab es das heutige Schulgebäude noch nicht. Unterricht fand in provisorisch eingerichteten Pavillions statt. Horst Kuklinski, Schulleiter der ersten Stunde, bildete damals mit seiner Ehefrau und zwei weiteren Lehrerinnen das Kollegium der frisch gegründeten Schule.
Das Bistum finanzierte zwei Schulbusse und es wurden zwei Kinder mit Körperbehinderung aufgenommen.
1975 konnte dann das heutige Schulgebäude bezogen werden. Dem Architekten Rudolf Sandhoff ist bis heute das helle und großzügig bemessene Schulgebäude zu verdanken, das die baulichen Voraussetzungen für die pädagogische Arbeit ganz im Sinne Maria Montessoris bietet.
1977 war das Krefelder Montessori-Zentrum mit der Eröffnung der Gesamtschule dann komplett und die ersten Viertklässler der Schule konnten auf die weiterführende Schule direkt nach nebenan wechseln.
Seitdem ist das Krefelder Montessori-Zentrum das größte Montessori-Zentrum Deutschlands.
Bis heute prägt neben der Montessori-Pädagogik, der Inklusionsgedanke und die Förderung von Kindern mit einer Körperbehinderung wie auch das katholische Profil das Leben und Lernen in der Grundschule.
Neben der Ausstellung zur Geschichte der Schule freuten sich Kinder und Familien auf dem Schulfest über ein vielfältiges und buntes Angebot zum Spielen, Basteln und Mitmachen rund um das Thema „Viele Kontinente – Eine Welt“. So konnten die Gäste im Schulgebäude und auf dem Schulgelände mit allen Sinnen in die Vielfalt der Kontinente und Länder eintauchen.
Mit dem Thema des Festes „Viele Kontinente - Eine Welt“ möchte die Schule zeigen, dass alle Kontinente und Länder mit ihren Menschen eine gemeinsame und vielfältige Welt bilden, in der alle miteinander in Beziehung stehen und daher auch aufeinander achten müssen.
Beim musikalischen Abschluss des Festes zeigten die rund 100 Viertklässler der Schule zur Musik „We are the world“ einen eindrucksvollen Tanz mit Erdbällen. Behutsam wurden dabei die 100 Erdbälle im Tanz getragen, in die Luft geworfen und wieder aufgefangen. Damit zeigten die Kinder, dass das Wohl der Erde in der Hand des Menschen liegt. Eine Botschaft, die dem Bestreben Maria Montessoris nach einer Erziehung zum Frieden entspricht, und damit hochaktuell ist.
(Antonia Thies-Michael, Schulleiterin der Bischöflichen Maria Montessori-Grundschule Krefeld)