Der zweite Besinnungstag für Sakristaninnen und Sakristane fand am 9. Oktober 2017 im Kloster Steinfeld statt.
Das Thema war ein Vers aus dem Buch Micha "...und niemand schreckt sie auf".
Selbst wenn man diesen Vers oder die Bibelstelle nun nicht so ganz parat hatte, konnte man doch sicher sein, dass sich das im Laufe eines solchen Tages ändern würde. Denn Begleiterinnen durch den Tag waren Frau Dr. Christiane Bongartz, Exerzitienseelsorgerin, und Mareike van Elsbergen, Dipl. Kunsttherapeutin.
Ihr Ziel war es, uns diesen Tag so angenehm wie möglich zu gestalten und in Ruhe in der Gemeinschaft von Kollegen und Kolleginnen den Tag ohne Druck und Zwang zu verbringen. Die Möglichkeit unser Leben und unsere Arbeit aus der Distanz anzusehen und neue Blickwinkel zu gewinnen war genauso Ziel, wie sich von der Bibel und den Worten Jesu Christi inspirieren zu lassen.
Es wurden uns im Laufe des Vormittags viele verschiedene Angebote an die Hand gegeben, die wir ausprobieren konnten.
Eine ganz besondere Erfahrung an diesem Tag war die Herangehensweise an den Bibeltext mittels Bibelgespräch. Es war ein ungewöhnliches Gespräch, denn es war ohne Worte. In Kleingruppen wurde zunächst der Text ein zweites Mal gelesen und dann in geschriebenen Worten oder Bildern behandelt. Es verhinderte, dass man sich ins Wort fiel. Man überlegte, wie man seine Gedanken knapp und gut verständlich in Worte fassen konnte, ohne gross drumherum zu reden. Durch Kopfnicken, Kopfschütteln, Schulterzucken wurde von den Teilnehmern Zustimmung, Ablehnung oder Unverständnis zum Ausdruck gebracht. Neue Formulierungen wurden gewählt, bis die Augen der Mitstreiter ein Mitgehen dieses Gedankens signalisierten. Es war erstaunlich, wie ähnlich doch unser aller Wunsch nach Frieden und Gerechtigkeit ist. Gleichzeitig war auch eine Gesinnung in dieser Gruppe zu erkennen, die von einem lebendigen christlichen Glauben erzählte. Die Hoffnung, dass Gott all unsere Wege begleitet, sprach aus allen Beiträgen. So trösten und stärken hätte uns vielleicht ein wortreicher Beitrag nicht können.
Die Ergebnisse wurden kurz von jeder Gruppe an die anderen moderiert. Eine gewisse Ähnlichkeit in Deutung und Auslegung konnte man dieser Berufsgruppe nicht absprechen.
Ein wirklich gelungener Tag, der hoffentlich noch lange in uns nachklingt und uns in unserem Alltag stärkt, fand seinen Abschluss in einem gemeinsamen Gottesdienst. Frei formulierte Fürbitten der Kursteilnehmer zeigten deutlich, wie wichtig jeder Einzelne für diese Gemeinschaft ist. Ein tiefes Glaubensband untereinander und mit den Menschen, die uns anvertraut sind, war hier spürbar.
So beeindruckt und erfüllt traten wir am frühen Abend unsere Heimreise an.
Danken möchten wir an diese Stelle Herrn Ralph Hövel (Koordinator der Sakristane im Bistum Aachen) für die Organisation dieses Tages im Kloster Steinfeld.
Rita Dalitz