Um das Leben und Wirken Karls des Großen entstanden nach seinem Tod viele Sagen, unter anderem der Karlszyklus mit dem Rolandslied.
Als lateinisches Pendant zum altfranzösischen Rolandslied wurde zwischen 1130 und 1140 die Historia Karoli Magni et Rotholandi geschrieben, heute besser bekannt unter dem Namen Pseudo-Turpin, da der Text den Erzbischof Turpin von Reims (Amtszeit ca. 748 bis 794) als seinen Verfasser ausgibt.
Neben dem Rolandstoff enthält der Pseudo-Turpin die Legende, dass Karl nach Santiago de Compostela zum Grab des hl. Jakobus gezogen sei und es von den Sarazenen befreit habe. Der historische Karl ist allerdings nie nach Compostela gekommen, und seine Kämpfe im Norden Spaniens im Jahre 778 verliefen nicht sehr ruhmreich.
Der berühmteste Weg des Abendlands, der Pilgerweg nach Santiago de Compostela ist auch unter dem Namen "Sternenweg" bekannt: Die Sterne der Milchstraße - das ist nach altem Glauben der Weg der Seelen. Ihr Licht ist ein Kompass, der den Weg anzeigt zum Paradies, das man früher am Ende der Erde vermutete.