Heimbach

Der Heimbacher Handwerker Heinrich Fluitter entdeckt bei einem Besuch in Köln 1460 eine spätgotische Pietà, die ihn stark berührt. Er leiht sich Geld und kauft sie. Nach seiner Rückkehr errichtet er im Kermeter, im Wald zwischen Heimbach und Gemünd, eine Kapelle für das Marienbild und lebt dort als Einsiedler. Die Kapelle zieht schon bald erste Pilger an. Der damalige
Heimbacher Pfarrer gewinnt Zisterzienser zur Betreuung der Wallfahrt. 1487 wird das Kloster Mariawald offiziell gegründet, 1511 die Klosterkirche geweiht. Im Zuge der Säkularisierung wird das Kloster 1795 aufgehoben. Der kostbare Schnitzaltar mit dem Gnadenbild wird 1804 in die Heimbacher Pfarrkirche überführt. Heimbach wird Wallfahrtsort. Im Jahr 1981 wird die Salvatorkirche geweiht, nach dem die alte St.-Clemens-Kirche zu klein für die jährliche Zahl der Pilger geworden war. Besonders in den Orten der näheren und weiteren Umgebung wird die Tradition der Heimbach-Wallfahrt bis heute gepflegt. Die Bruderschaften pilgern teilweise seit mehreren Jahrhunderten nach Heimbach. Während man in früheren Zeiten um
Trost und Stärkung in Kriegen und bei Seuchen gebetet hat, tragen die Pilger der Gottesmutter heute ihre persönlichen Nöte
vor, bitten um Genesung von schweren Krankheiten oder um Hilfe nach Schicksalsschlägen. Viele Pilger kommen in Gruppen
mit ihrer Gemeinde, zum Teil als Prozession mit Fahnen und Musik. Andere kommen alleine zum eher stillen Gebet. Und das nicht nur aus dem Bistum Aachen. Pro Jahr pilgern rund 60.000 Menschen nach Heimbach. Etwa 10.000 davon während der Wallfahrtsoktav im Juli, in der Woche nach dem Fest Mariä Heimsuchung (2. Juli). Die Kernzeit der Wallfahrt geht vom vierten Freitag nach Karfreitag bis zur Heimbacher Kirmes (Kirchweihfest der am 9.9.1725 konsekrierten Clemenskirche). Viele Wallfahrer gehen über den Kreuzweg hinauf zur heutigen Trappistenabtei oder pilgern zu dem Ort im Wald, wo das Bild zu Beginn stand.


www.heimbach-wallfahrt.de