Steinfeld

Verehrt wird der heilige Hermann-Josef (geboren ca. 1150 in Köln, verstorben um 1241 in Hoven bei Zülpich), dessen Grab sich in der Basilika in Steinfeld befindet. Schon als Kind soll Hermann ein besonderes Verhältnis zur Gottesmutter und dem Jesuskind gehabt haben. Mit zwölf Jahren kam er in das damalige Prämonstratenserkloster Steinfeld. Von seinen Mitbrüdern erhielt er wegen seiner Marienverehrung den Beinamen Josef. Er zeichnete sich durch seine mystische Begabung und durch ein gütiges und verstehendes Herz aus und setzte sich als eifriger Seelsorger für die Nöte seiner Mitmenschen ein. Festtag des Heiligen ist der 21. Mai. Das Hochfest wird in Steinfeld am Sonntag vor Pfingsten gefeiert und mit einer Festoktav abgeschlossen. In den letzten etwa 20 Jahren ist die Pilgertradition der neun „Hermann-Josef-Dienstage" vor dem Hermann-Josef-Fest neu belebt worden. Rund 350 Gläubige kommen dann jeden Dienstag zur Eucharistiefeier um 9 Uhr und zum anschließenden Frühstück, sowohl feste Pilgergruppen als auch Einzelpilger und nicht zuletzt eine große Zahl privat entstandener PilgerGruppierungen: kleine Gruppen aus der näheren Umgebung, die sich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto auf den Weg machen. Auch Buspilgergruppen zieht es nach Steinfeld – nicht nur aus der Umgebung, sondern aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Eine mindestens ebenso große Rolle wie Pilger „im klassischen Sinn" spielen in Steinfeld Gäste, Touristen und Wanderer, suchende Menschen. Viele verbringen Tage im Franziskus-Jordan-Haus, dem Gästehaus des Klosters (ca. 15.000 Übernachtungen jährlich); mit der Eröffnung eines zweiten Gästehauses im September 2015 wird diese Zahl noch ansteigen. Ein Groß- teil dieser Menschen sucht in Steinfeld eine „Auszeit", einen spirituellen Impuls, eine Neuorientierung. Auch Wanderer des Eifelsteigs (Steinfeld ist das Ende der 5. Etappe) übernachten in der Regel im Kloster Steinfeld und besuchen auch die Basilika. Die besondere Herausforderung in Steinfeld liegt in der Schaffung eines spirituellen Angebots, das den Bedürfnissen von Pilgern, Gästen und Besuchern entgegenkommt. Dabei spielt die Orgelmusik an der historischen König-Orgel eine große Rolle. Orgelvespern, Mittagsgebete, spirituelle Vorträge u.ä. sind dabei, sich als solche Formen zu etablieren. Die Gemeinde Steinfeld ist recht klein, bringt sich jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein. Beispielsweise übernehmen Gemeindemitglieder ehrenamtlich Kirchenführungen und betreuen die Pilger an den Hermann-Josef-Dienstagen.

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