Ausgezeichnet nachhaltig: Mehr als 20.000 Plastikflaschen Wasser eingespart und 15.000 Kilometer für den Klimaschutz geradelt

Bistum Aachen zeichnet Maria-Montessori-Gesamtschule im Rahmen des Wettbewerbs „Cool down and survive“ aus - Umwelt steht in Krefeld sogar auf dem Stundenplan - Besonderes Engagement in Sachen Klimaschutz

Für besonderes Engagement im Umweltschutz ist die bischöfliche Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld vom Bistum Aachen ausgezeichnet worden: Amelie Schöller, Anna-Sophie Gutmann und Lehrerin Christina Schmidt setzen sich an der Maria-Montessori-Schule in Krefeld für die Umwelt ein. Die Urkunde überreichten Marie Goebel (l.) und Claudia Schlösser (r.), mit dabei auch Schulleiterin Gabriele Vogt (2.v.l.) (c) Bistum Aachen / Ann-Katrin Roscheck
Für besonderes Engagement im Umweltschutz ist die bischöfliche Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld vom Bistum Aachen ausgezeichnet worden: Amelie Schöller, Anna-Sophie Gutmann und Lehrerin Christina Schmidt setzen sich an der Maria-Montessori-Schule in Krefeld für die Umwelt ein. Die Urkunde überreichten Marie Goebel (l.) und Claudia Schlösser (r.), mit dabei auch Schulleiterin Gabriele Vogt (2.v.l.)
Datum:
Mi. 12. Jan. 2022
Von:
Von: Stabsstelle Kommunikation

Krefeld, - Als zweite bischöfliche Schule nach der Marienschule in Mönchengladbach hat das Bistum Aachen die Krefelder Maria-Montessori-Gesamtschule im Rahmen des Projektes „Cool down and survive – damit unsere Erde morgen noch atmen kann“ für das besondere Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld von 1000 Euro. „Ich habe einmal eine Reportage gesehen, in der dargestellt wurde, wie unsere Erde aussehen könnte, wenn hier keine Menschen leben würden“, erklärt die 15-jährige Anna-Sophie Gutmann. „Für mich war das der Moment, in dem ich beschlossen habe, dass ich mich für die Umwelt einsetzen möchte. Denn es gibt nur diese eine Schöpfung.“ Gemeinsam mit Mitschülerin Amelie Schöller, Lehrerin Christina Schmidt und Schulleiterin Gabriele Vogt hat Anna-Sophie nun einen Preis des Bistums Aachen entgegengenommen.  

Ein Bewusstsein für den eigenen Konsum schaffen

Bereits im Schuljahr 2019/2020 hatte das Bistum den Wettbewerb ausgerufen. „Die Idee des Wettbewerbs war, dass Schulen aktiv beginnen, sich zu reflektieren und überlegen, an welcher Stelle auch sie Emissionen beeinflussen können“, erklärt Marie Goebel als Referentin für Klima- und Umweltschutz des Bistums Aachen. „Ein aufmerksames Nutzerverhalten kann bis zu 15 Prozent des Energiebedarfs an Schulen einsparen. Das ist eine Chance.“

Und diese nahm sich auch die Schülerschaft der Krefelder Gesamtschule zu Herzen. Kurz vor der Ausschreibung des Wettbewerbs hatte sich bereits eine Umwelt-AG auf Schülerinitiative gegründet. Mit dem Preisgeld des Wettbewerbs als zusätzliche Motivation, tüftelten die Schülerinnen und Schüler mit Lehrerin Christina Schmidt an Ideen und Vorschlägen zum Umweltschutz in Schule. „Für mich ist Schule ein solidarischer Raum, in dem wir zeigen können, was gemeinschaftlich möglich wird“, erklärt die 17-jährige Amelie. „Uns als AG geht es vor allem darum, Bewusstsein für den eigenen Konsum zu schaffen.“ 

Schon einfache Veränderungen bewirken viel

Dazu gehört auch, dass die AG zu Beginn ihrer Treffen erst einmal das eigene Nutzerverhalten erforschte. Schnell wurde dabei deutlich: schon durch einfache Veränderungen kann viel erreicht werden. In die Klassenräume zogen beispielsweise Papiertonnen ein. Gab es bisher nur eine Tonne für jede Art von Müll, kann nun recycelt werden. „Uns war wichtig, dass die Klasse selbst die Verantwortung für den Papiermüll übernimmt und die Tonne auch eigenständig leert, um sich eben Gedanken darüber zu machen, warum wir auf einmal Müll trennen“, erklärt Christina Schmidt. „Bisher klappt das ganz hervorragend.“ Auch löste ein Wasserspender im Foyer die Plastikflaschen im eigenen Bio-Büdchen ab. Seither können die Schülerinnen und Schüler hier mit einer Wasserkarte ihre mitgebrachten Flaschen wieder auffüllen und haben alleine im vergangenen Jahr dadurch mehr als 20.000 PET-Flaschen sowie deren Transport eingespart. „Wir haben uns auch das Sortiment des Bio-Büdchens angeschaut und überlegt, an welcher Stelle wir auf regionale Produkte setzen können“, erklärt Amelie. „Auch die Erweiterung von vegetarischen und veganen Speisen war uns wichtig.“

Nicht jede Idee aber wurde am Ende umgesetzt. Amelie, Anna-Sophie und ihre Mitstreiter versuchten zum Beispiel, Fahrradgruppen zu integrieren, um einen größeren Teil der Schülerschaft zu bewegen, mit dem Rad zur Schule zu fahren. Da aber bereits die meisten Schülerinnen und Schüler feste Fahrradfreunde hatten, gaben sie diesen Versuch schnell auf. „Dafür haben wir bei der bundesweiten Aktion Stadtradeln ordentlich Kilometer gesammelt“, sagt Amelie. Marie Goebel kennt die genaue Zahl: „Die Maria-Montessori-Gesamtschule ist fast 15.000 Kilometer geradelt und konnte damit mehr als 2000 Kilogramm CO2 einsparen. Das ist eine beeindruckende Zahl.“

Für Schulleiterin Gabriele Vogt hat das Engagement ihrer Schülerschaft aber auch im Kollegium Vorbildcharakter. Erst kürzlich überlegte die Lehrergemeinschaft, wie Umweltthemen dauerhaft in den Lehrplan integriert werden könnten und die Schule führte sogar „Umwelt“ als Ergänzungsfach ein. „Neben einem Bildungsauftrag haben wir auch die Verpflichtung, unsere Kinder und Jugendlichen zu Themen wie Demokratie und Politik zu erziehen“, schildert die Direktorin. „Umweltschutz ist da ein wichtiger Baustein. Externe Wettbewerbe, wie der des Bistums, geben uns allen noch einmal einen Anreiz, gemeinschaftlich daran zu arbeiten.“ Für Claudia Schlösser, die als Referentin für Erziehung und Schule aus dem Bistum Aachen die Maria-Montessori-Gesamtschule gemeinsam mit Marie Goebel begleitete, ist dieses gemeinschaftliche Engagement, gerade in Zeiten der Pandemie, herausragend. „Ob Lehrkräfte, schulische Mitarbeiter oder die Schülerschaft, alle hatten und haben in der Pandemie viele Baustellen“, erklärt sie. „Dass die Maria-Montessori-Gesamtschule hier in Krefeld trotzdem mit so viel Einsatz am Wettbewerb teilnahm, zeigt, dass der Umweltschutz hier eine echte Herzensangelegenheit ist.“

Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Bistum Aachen

„Cool down and survive“ motiviert die bischöflichen Schulen im Bistum Aachen und deren Schüler zum aktiven Einsatz für die Bewahrung der Schöpfung. Sie lernen ihren eigenen Handlungsspielraum kennen und setzen sich aktiv für die Einsparung von Treibhausgasen ein. „Cool down and survive“ ist Teil des Projektes Energiemanagement im Bistum Aachen, das den Wettbewerb gemeinsam mit dem Fachbereich Katholische Schulen in freier Trägerschaft / Bischöfliche Schulen des Bistums Aachen ins Leben gerufen hat.
Darin werden Kirchengemeinden, Kindergartenträger und die Bistumsverwaltung unterstützt, den Strom-, Wärme- und Wasserverbrauch in ihren Gebäuden zu reduzieren. Seit einigen Jahren setzt das Bistum Aachen Klimaschutzkonzepte mit Maßnahmen zum klimafreundlichen Handeln vor allem im Immobilienbereich um. Hier entstehen die meisten Treibhausgasemissionen, aber es besteht auch das größte Potenzial zur Einsparung von Energie und Emissionen.

Nachhaltigkeit als Mitsorge für die Schöpfung und in weltweiter Verantwortung für Klimagerechtigkeit ist darum auch ein Thema des diözesanen Gesprächs- und Veränderungsprozesses „Heute bei dir“. Eine Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit im Bischöflichen Generalvikariat verbindet diese Perspektiven mit Fragen des Energiemanagements und mit Projekten zum Klimaschutz. In vielen Pfarreien, kirchlichen Einrichtungen und Verbänden gibt es bereits heute ein hohes praktisches Engagement.
Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Umwelt gibt es unter: 
www.bistum-aachen.de/umweltportal