Kirchliche Statistik 2020: Bistum Aachen legt Zahlen vor

Kirchliche Statistik (Symbolbild) (c) www.unsplash.com
Kirchliche Statistik (Symbolbild)
Datum:
Mi. 14. Juli 2021
Von:
iba

Aachen, – Im Bistum Aachen ist die Zahl der Kirchenaustritte 2020 deutlich zurückgegangen. Kehrten 2019 noch 9.225 Katholiken der Kirche den Rücken, waren es im vergangenen Jahr 6.841. Mit einem Rückgang von knapp 26 Prozent entspricht dies dem niedrigsten Wert in den zurückliegenden drei Jahren.

"Wir setzen uns offensiv mit der Zukunft unserer Kirche und der Lebenswirklichkeit der Menschen in unserem Bistum auseinander“, kommentiert Generalvikar Dr. Andreas Frick die Veröffentlichung der aktuellen Kirchenstatistik.

„Unsere Herausforderungen sind klar umrissen. Wir werden uns als Kirche verändern müssen. Deshalb setzen wir unseren synodalen Gesprächs- und Veränderungsprozess ‚Heute bei dir‘ konsequent weiter fort“, sagt Generalvikar Dr. Andreas Frick anlässlich der Veröffentlichung der jährlichen Bistumsstatistik. Ende Juni hatten die im vergangenen Jahr eingesetzten Basis-AGs ihre inhaltlichen Ergebnisse vorgelegt, die nunmehr vom Synodalkreis bis März 2022 beraten werden. Die Basis-AGs bestanden aus gemischten Teams, die über viele Monate unterschiedliche Themenkomplexe diskutierten – darunter die Zukunft von Gottesdienst, Gebet und Katechese, Orte von Kirche, Willkommenskultur und gendergerechter Haltung. Weitere Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. „Wir setzen uns offensiv mit der Zukunft unserer Kirche und der Lebenswirklichkeit der Menschen in unserem Bistum auseinander“, so Frick weiter.

Insgesamt zählt das Bistum Aachen rund 988.000 Katholiken. Damit gehört es zu den elf größten aller 27 deutschen (Erz-)Bistümer bezogen auf die Anzahl der Katholiken. Nahezu jeder Zweite zwischen Krefeld und Eifel ist katholisch. Mit dem leichten Bevölkerungswachstum in der Region (plus 0,18 Prozent auf 2.013 Millionen Einwohner) konnte die Zahl der Katholiken allerdings nicht Schritt halten. Unter dem Strich reduzierte sich ihre Anzahl um 1,6 Prozent.

Insgesamt hat die Corona-Pandemie deutliche Spuren in der Nachfrage nach kirchlichen Angeboten hinterlassen. Besuchten 2019 noch 71.239 Menschen regelmäßig die Gottesdienste, waren es im vergangenen Jahr lediglich 37.795 (minus 47 Prozent). Ursächlich dafür dürfte vor allem die notwendige Begrenzung der Teilnehmer in den Kirchenräumen gewesen sein, aber auch die Tatsache, dass aufgrund der Pandemie mehrere Monate lang überhaupt keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden konnten. Um den Menschen in dieser schwierigen Zeit trotzdem die Möglichkeit zu bieten, einen Gottesdienst mitzufeiern, übertrug das Bistum Aachen über viele Monate Gottesdienste aus dem Aachener Dom via Live-Stream. Auch viele Pfarreien und Gemeinden ermöglichten die Teilnahme an Gottesdiensten im Internet und brachten neue, innovative Angebote auf den Weg. „Dass die Kirche im Bistum Aachen trotz aller notwendigen Abstands- und Hygieneregeln, ausgefallenen Gottesdiensten, abgesagten Taufen, Hochzeiten und Firmungen, den Menschen gute Angebote auch auf neuen Wegen macht und sie in dieser schwierigen Zeit begleitet, stimmt mich froh. Mein großer Dank gilt allen, die sich ehren- und hauptamtlich engagieren“, betont Generalvikar Dr. Andreas Frick.

Die Zahl der Taufen und Eheschließungen blieben ebenfalls Corona-bedingt hinter den Vorjahreswerten zurück. Wurde das Sakrament der Taufe 2019 noch an 6.871 Täuflinge gespendet, waren es zurückliegend 4.267 Menschen (minus 37,5 Prozent). 414 Trauungen standen 1.444 in 2020 gegenüber (minus 71,3 Prozent).

Piktogramm Statistik 2020 (c) Bistum Aachen