„So monströs, dass es schwer ist, eine Sprache zu finden“

Diplom-Psychologe Gerhard Bliersbach (c) Stephan Johnen
Diplom-Psychologe Gerhard Bliersbach
Datum:
Mi. 25. Okt. 2023
Von:
Henning Jeschawitz

Gerhard Bliersbach, Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut, im Interview mit der Kirchenzeitung über sexuellen Missbrauch.

Gerhard Bliersbach ist Diplom-Psychologe und psychologischer Psychotherapeut und hat viele Jahre als forensischer Sachverständiger gearbeitet.
Verführung, Manipulation, Ausbeutung und Verharmlosung: Die Vorgehensweise pädosexueller Täter ist ein äußerst subtiler und heimlicher Prozess.
Die Praxis ist so monströs, dass auch Psychologe Gerhard Bliersbach im Gespräch mit unserer Redaktion seine Worte sorgsam abwägt. Die Sprachlosigkeit angesichts des Unfassbaren, das Schweigen der zutiefst seelisch verletzten Opfer, kommt Tätern zugute.
„Manche Opfer brauchen Jahre, um die Sprache zu finden und das erlebte Unrecht schildern zu können“, sagt Bliersbach.
Dabei wäre es umso wichtiger, dem Thema Missbrauch und sexualisierte Gewalt generell mehr Platz in der öffentlichen Diskussion einzuräumen. Denn die Dunkelziffer ist hoch, mutmaßt der Psychologe – auch in Familien und am Arbeitsplatz. 

Zum Artikel der Kirchenzeitung