Öffentlicher Aufruf:Pfarrer Leonhard Meurer und Pfarrer Dieter Wintz
Pfarrer Leonhard Meurer
Dem im Jahr 1916 in Düren geborenen Kaplan und späteren Pfarrer Leonhard Meurer werden schwerwiegende Übergriffe sexualisierter Gewalt an minderjährigen Mädchen vorgeworfen. Die im Bistum Aachen aktenkundigen Tatvorwürfe erstrecken sich auf den Zeitraum zwischen 1955 und 1987 während seiner Tätigkeit als Pfarrer in Eschweiler und Düren, zudem in Bad Breisig und seiner Subsidiarstätigkeit in Brohl und in Kerpen-Brüggen.
Leonhard Meurer wurde im Jahr 1961 nach Bekanntwerden der Taten das Amt des Pfarrers entzogen. Im darauffolgenden Jahr nahm ihn das Bistum Fulda auf, 1966 wechselte er in das Bistum Trier. Von 1983 an bis zu seinem Tod im Jahr 1991 lebte er im Erzbistum Köln. Das Bistum Aachen hatte jeweils die drei (Erz-)Bistümer über die Vorwürfe gegen Pfarrer Meurer informiert.
Obwohl es seitens des Bistums Aachen ein Reiseverbot für Pfarrer Meurer gab, unternahm er im Laufe der Jahre zahlreiche Reisen nach Afrika. Im Zuge dieser Reisen legte er eine umfangreiche Sammlung afrikanischer Volkskunst an, die 1991 von missio Aachen in Burkina Faso gekauft wurde.
Die biografischen Daten im Überblick.
21. Mai 1916
in Düren geboren
1941
Kaplan in Willich-Anrath
1946
Kaplan in Eschweiler St. Peter und Paul
1947
Präses der Eschweiler Kolpingsfamilie
1955
Pfarrer St. Nikolaus, Düren-Rölsdorf
7. November 1961
Annahme der Resignation/Entzug des Amtes des Pfarrers
1962
Religionslehrer in Fulda
1963
Verlust der Missio
1966
Umzug nach Niederbreisig (Bistum Trier)
1978
Subsidiar St. Johannes der Täufer, Brohl
1983
Subsidiar St. Josef, Kerpen-Brüggen, Erzbistum Köln
22. April 1991
verstorben in Eschweiler
Pfarrer Dieter Wintz
Im Zuge dieses Aufrufes bittet der Leiter der Stabsstelle PIA um Mithilfe in einem weiteren Fall: Pfarrer Dieter Wintz, gegen den die Staatsanwaltschaft 2003 im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt ermittelt hatte, worüber öffentlich berichtet worden war. Das Verfahren stand im Zusammenhang mit einer Selbstanzeige, wurde jedoch gegen eine von ihm getätigte Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 1.500 Euro eingestellt. Wintz wurde zeitgleich in den Ruhestand versetzt. In den Folgejahren arbeitete er für das Päpstliche Missionswerk der Kinder – heute Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ – auf den Philippinen. Als dort erneut Vorwürfe laut wurden, beendete das Werk 2006 die Zusammenarbeit mit Wintz. Die Tatvorwürfe erstrecken sich über einen Zeitraum von 1977 bis 2013. Im Jahre 2014 erfolgte die Verurteilung durch das Aachener Diözesangericht. 2015 bestätigt die Glaubenskongregation in Rom das Urteil.
Die biografischen Daten im Überblick.
29. Juli 1938
in Jülich geboren
1967-1968
Kaplan zur Aushilfe St. Antonius, Wickrath
1968-1972
Kaplan St. Antonius, Wickrath
1972-1977
Kaplan St. Johann Baptist Ratheim
1976-1977
Jugendseelsorger Region Heinsberg
1977-1990
Regionalpfarrer Region Heinsberg
1977-2002
Pfarrer St. Lambertus, Hückelhoven
2003
Versetzung in den Ruhestand, Selbstanzeige, ein Ermittlungsverfahren wird eingestellt
2006
Kündigung der Zusammenarbeit mit dem Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ nach Vorwürfen der sexualisierten Gewalt
2014
Verurteilung durch das Aachener Diözesangericht: Verbot der Priesterlichen Betätigung
2015
Bestätigung des Urteils durch die Glaubenskongregation
7. November 2018
gestorben
Sollten Sie in einem dieser beiden Fälle oder einem anderen Fall betroffen sein oder Angaben dazu machen können, nehmen Sie gerne Kontakt mit der Stabsstelle PIA des Bistums auf:
Telefon 0241 - 452-225
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