In den ungesunden Arbeiterwohnungen der Fabrikstädte sieht Dr. Hahn die Hauptursache der Tuberkulose. "Dort verfaulen gleichsam zahlreiche Familien in engen, oft feuchten oder dunklen, stinkenden Gelassen. Jede Familie hat nur ein Zimmer, das gleichzeitig Küche, Wohnstube und gemeinsames Schlafzimmer ist. Die Eltern schlafen gewöhnlich auf einem elenden Lager, und die Kinder liegen hier und dort auf dem Boden ausgestreckt oder höchstens auf einem Bund Stroh. Wir waren mehr als einmal Zeuge einer solch traurigen Lage. Ja, wir haben bis drei Familien zusammengedrängt gesehen, in einer einzigen Kammer, in der Kreidestriche am Boden die Grenzen der Wohnungen bezeichneten." Die Luft in diesen Elendslöchern, in denen oft auch Hunde und Katzen liegen, sei "von Ausdünstungen, von Urin und Exkrementen verpestet". "Deshalb sieht man die zahlreichen Kinder dieser armen Familien, die solche Klüfte bewohnen, früh mit skrofulösen und tuberkulösen Leiden behaftet. Nur wenige von ihnen erreichen das Erwachsenenalter ... Es wäre zu wünschen, dass die Regierungen energische Maßnahmen treffen, um der Arbeiterklasse gesunde Wohnungen zu verschaffen. Das würde Tausenden Kindern, die jetzt langsam vergiftet kläglichst zugrunde gehen, Gesundheit und Leben sichern."
(Aus Heinrich Hahn. Die Menengitis tuberculosa, vom klinischen Gesichtspunkt betrachtet, franz. 1853, dtsch. 1857)
Dr. Hahn hatte als Armenarzt das Elend der Arbeiterschaft gesehen, die beengten, ungesunden Wohnverhältnisse, die Krankheiten und Seuchen in den Familien, die mangelnde Ernährung, Bildung und Erziehung. All das bedrängte ihn, von den untersten Schichten in den Aachener Stadtrat gewählt, vor allem für das Gesundheitswesen und die Schulbildung der ärmeren Klassen einzutreten und Gerechtigkeit für alle zu fördern. Er holte Ordensfrauen für Schulen, Krankenhäuser und soziale Dienste in die Stadt und verteidigte die Rechte der Kirche.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.Gebet um die Seligsprechung
des Dieners Gottes Dr. Heinrich Hahn
Gott, du willst, dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Du willst, dass deine Kirche in Wort und Tat
das Evangelium deiner Liebe unter den Völkern verkünde.
Wir danken dir, dass du uns in Dr. Heinrich Hahn
einen Gründer des Misssionswerkes der Kirche geschenkt hast,
der als Familienvater und Arzt der Armen,
als politisch verantwortlicher und
ehrenamtlich engagierter Mensch vorbildlich gewirkt hat.
In Demut bitten wir dich:
Gib deinem Diener Heinrich Hahn
Anteil an deiner Herrlichkeit
und schenke uns die Gnade,
ihn bald öffentlich als Seligen des Himmels
verehren zu dürfen,
damit wir dich um seines missionarischen Wirkens willen preisen.
Mir aber und allen,
die im Vertrauen auf seine Fürsprache zu dir rufen,
gewähre dein Heil durch Christus, usneren Herrn.
Amen.