Erster Tag

Im Dienst an den Kranken

Datum:
Do. 15. Sept. 2011
Von:
Monika Herkens

"...Weniger mit bürgerlichen Ehren umgeben, aber nicht weniger wohltätig, wenn er im christlichen Sinne ausgeübt wird, ist der Stand des Arztes. Der christliche Arzt tritt an das Krankenbett von dem Gedanken durchdrungen, dass sein Beruf ein Beruf der christlichen Liebe ist. Nicht das Geldinteresse, nicht das Interesse seiner Ehre bilden das Motiv seines Tuns und Lassens, nicht die böse Absicht, seinen Kollegen zu schaden, lauert hinter seiner Rede, sondern lediglich das Wohl des Kranken leitet seine Handlungen und legt ihm Worte des Trostes, der Aufmunterung und der herzlichsten Teilnahme auf die Zunge. Er kennt keinen Unterschied zwischen Armen und Reichen, zwischen Gebildeten und Ungebildeten, zwischen Guten und Bösen. Wie die Sonne ihre erwärmenden und belebenden Strahlen ohne Unterschied über alle Menschen ausgießt, so dringen auch die Strahlen seiner milden und heilsamen Wirksamkeit in die Hütten der Amren wie in die Pläste der Reichen, überall wohltuend, tröstend, erhebend, belehrend und, wo möglich, helfend. Zwar ist er durch seinen Beruf zunächst zur Erteilung des ärztlichen Rates hingewiesen. Soviel aber seine Stellung und die Umstände es irgend erlauben, bestrebt er sich auch mit Schonung und Liebe, dem Kranken Geduld, Ergebung in den Willen Gottes und wahrhaft christliche Gesinnungen einzuflößen. In dieser Weise reiht sich sein Wirken an die Wirsamkeit des Seelsorgers, dessen Bemühungen er unterstützt. Jedenfalls sorgt er namentlich bei katholischen Kranken mit ängstlicher Gewissenhaftigkeit, dass der Tod sie nicht überrrascht, bevor sie mit den heiligen Sakramenten der Sterbenden versehen worden seien."

(Aus Heinricht Hahn. Die christliche Liebe, ungedrucktes Manuskript)

Heinrich Hahn war ein Arzt, der sich unermüdlich für die Kranken einsetzte, besonders den Armen ein Freund und Helfer war und Politik und Medizin auf die elenden Wohnverhältnisse der Arbeiterklasse aufmerksam machte. Auch bei der Choleraepidemie war er Tag und Nacht für die Leidenden da. Er sah die seelischen Nöte und die religiösen Bedürfnisse seiner Patienten. Er verstand seinen ärztlichen Beruf als humanitären und karitativen Dienst.

  • Wir bitten Gott um Ärzte, die sich um Leib und Seele ihrer Patienten kümmern, das soziale Umfeld sehen und ihre ärztliche Kunst zum Heilen und Helfen gebrauchen.
  • Wir bitten Gott um gute Schwestern, Pflegekräfte, Helferinnen und Helfer in unseren Krankenhäusern und Pflegehospizen, in Altenheimen, Caritas-Pflegestationen und Gesundheitszentren.
  • Wir bitten Gott um Menschen im Dienst an den Kranken, die aus humanitären und religiösen Motiven helfen.
  • Wir bitten um helfende Hände, gerade für die Armen udn Leidenden dieser Erde, für die unheilbar Kranken und Sterbenden.
  • Wir bitten Gott auf die Fürsprache des Arztes Dr. Heinrich Hahn, dass er unseren Kranken Mut zum Leben und, wo es sein Wille ist, Mut zum Sterben gibt.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Gegrüßet seist du, Maria,
voll der Gnade,
der Herr ist mit dir.
Du bist gebenedeit unter den Frauen,
und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus.
Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder
jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

Ehre sei dem Vater
und dem Sohn
und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit
und in Ewigkeit. Amen.

Gebet um die Seligsprechung
des Dieners Gottes Dr. Heinrich Hahn
Gott, du willst, dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen.
Du willst, dass deine Kirche in Wort und Tat
das Evangelium deiner Liebe unter den Völkern verkünde.
Wir danken dir, dass du uns in Dr. Heinrich Hahn
einen Gründer des Misssionswerkes der Kirche geschenkt hast,
der als Familienvater und Arzt der Armen,
als politisch verantwortlicher und
ehrenamtlich engagierter Mensch vorbildlich gewirkt hat.
In Demut bitten wir dich:
Gib deinem Diener Heinrich Hahn
Anteil an deiner Herrlichkeit
und schenke uns die Gnade,
ihn bald öffentlich als Seligen des Himmels
verehren zu dürfen,
damit wir dich um seines missionarischen Wirkens willen preisen.
Mir aber und allen,
die im Vertrauen auf seine Fürsprache zu dir rufen,
gewähre dein Heil durch Christus, usneren Herrn.
Amen.