Heinrich Hahn war ein leidenschaftlicher Christ, der sein Leben ganz auf Christus ausrichtete. Er lebte und arbeitete nach dem Wahlspruch: „Christus, meine Hoffnung“. War Christus die Hoffnung in seinem Leben, so wurde der tiefgläubige Katholik zum Zeichen der Hoffnung für seine Mitmenschen, die nahen wie die fernen: für seine Familie und seine Patienten, für die Armen seiner Stadt, für die Waisen und Alten und die Christen in den Missionsgebieten.
Kraft für seine vielfältigen Aufgaben als Familienvater, Arzt, Politiker und Botschafter der christlichen Nächstenliebe schöpfte Hahn aus dem Gebet, dem täglichen Gottesdienst und dem häufigen Empfang der heiligen Kommunion. Besonders verehrte er das heilige Herz Jesu, eine Verehrung, die ihn bewegte, Mitglied der Herz-Jesu-Bruderschaft zu werden. Eine tiefe Verehrung empfand er auch für die Gottesmutter Maria, den heiligen Josef und die Missionsheiligen Franziskus Xaverius und Franz von Sales.
Beten betrachtete Heinrich Hahn nicht nur als stille Privatangelegenheit, sondern er bezog seine gesamte Familie in sein Gebetsleben ein. Täglich wurde gemeinsam der Rosenkranz gebetet und häufig Novenen zu Ehren des heiligen Franziskus Xaverius und des heiligen Josef gehalten. Seine Kinder segnete er oft und gern, und in Briefen an seine Familie und Freunde bat er immer wieder um ihre Fürsprache bei Gott.
Die Ergebenheit in Gottes Willen zeichnet Heinrich Hahn zeitlebens aus. Sein dankbares Gottvertrauen verließ ihn auch in schwerer Krankheit nicht. Bereits auf dem Totenbett bekannte er zufrieden: „Der liebe Gott fügt auch die kleinsten Dinge.“
Heinrich Hahn war ein großer Missionar, ohne selbst in die Länder gereist zu sein, die seine Gründung, der Franziskus-Xaverius-Missionsverein, heute Missio, so beeindruckend betreute. Sein Verständnis des Christentums war global, sein Geist missionarisch und sein Handeln caritativ.