„Ich wünsche mir, dass viele Menschen von ihrem Recht zu wählen, Gebrauch machen und ihre Stimme den Kandidatinnen und Kandidaten geben“, sagt Ursula Schürmann. Die Referentin („Pastoral in Lebensräumen“) hat in den vergangenen Monaten viele Beratungsgespräche mit Wahlverantwortlichen geführt.
Was war für Sie die größte und schönste Überraschung während der Vorbereitungszeit auf die Wahlen:
Die Berichte von sichtlich zufriedenen Menschen per Telefon oder Mail: Wir haben 12, 14, 16 motivierte Kandidatinnen und Kandidaten für den Pfarreirat/Gemeinderat - auch jüngere Leute. Das kam nicht so oft vor - aber wenn, dann konnte ich die Freude über aktives "Gemeindeleben" teilen.
Einmal hatte ich ein kreatives Beratungsgespräch: Ein Pfarreirat hat einen Werbeflyer mit den Plakatmotiven entwickelt. Das war sehr motivierend und ein schöner Begleitprozess.
Wie haben Sie die Stimmung während der Wahlvorbereitungszeit wahrgenommen?
Ganz unterschiedlich. Ich hatte viele Beratungsgespräche mit Wahlverantwortlichen (Sekretärinnen, Koordinatorinnen, Pfarrern, pastoralen Mitarbeiter/innen). Meistens ging es um praktische und rechtliche Fragen. Dabei kam es zu gutem Gedankenaustausch. Bei allen war zu hören, dass es ein großer Arbeitsaufwand ist, die Wahlen zu organisieren und manche an ihre Grenzen kamen. Dennoch wurde die Herausforderung angenommen und das beste draus gemacht. Bei manchen kam es zu konstruktiven Auseinandersetzungen: Wofür machen wir das? Wofür sind die Gremien gut? Wie können wir Leute motivieren? An vielen Orten wurden gute Lösungen gefunden. An anderen Orten muss akzeptiert werden, dass sich nicht genügend Leute finden, um diese Form der Zusammenarbeit fortzuführen. Da wird es andere Lösungen geben.
Sehen Sie einen Trend, wie die Wahlen ausgehen?
Ja: Bis jetzt haben 4 von 71 GdG gemeldet, dass sie nicht wählen können, weil es nicht genügend Kandidatinnen/Kandidaten gibt. In einigen GdG wird die Mindestzahl von 8 Personen für den GdG Rat knapp erreicht. Bei den meisten wird es also wieder gewählte Gremien geben und dies freut mich.
Vermutlich wird es überall so sein, dass jene Kandidatinnen und Kandidaten auf den Listen auch gewählt werden. Diesbezüglich erwarte ich keine Überraschung. Neugierig bin ich auf die Wahlbeteiligung und darauf, wie viele Leute Gebrauch von der Briefwahl machen. Noch sind wir in der Coronapandemie und ich bin gespannt, wie sich dies auf das Wahlverhalten auswirkt.
Zum Abschluss: Was ist Ihr größter Wunsch mit Blick auf die Wahlen vom 6./7. November?
Dass viele Menschen von ihrem Recht zu wählen, Gebrauch machen und ihre Stimme den Kandidatinnen und Kandidaten geben. Das stärkt den Rücken. Das motiviert jene, die bereit sind, sich für andere in einem Gremium einzusetzen.